Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

Forum zu Antisemitismus- und Rassismusforschung ist guter Ort für Diskurs

„We need to talk!“ soll Grundrecht der Kunstfreiheit angesichts von Antisemitismus, Rassismus und Islamophobie diskutieren.

Wissenschaftsministerin Angela Dorn begrüßt den Vorschlag der documenta fifteen und ihrer Kuratoren, zeitnah zu einem Forum mit internationalen Expertinnen und Experten einzuladen. Dort soll unter dem Arbeitstitel „We need to talk! Art – Freedom – Limits“ eine offene und vielstimmige Debatte stattfinden mit Stimmen aus unterschiedlichen Bereichen wie Holocaust- und Antisemitismusforschung, Kolonialismus- und Rassismusforschung, Land Right Studies, Indigenous Studies, Recht, Medien sowie Kunst und Kultur, um das Grundrecht der Kunstfreiheit angesichts von steigendem Antisemitismus, Rassismus, und Islamophobie zu diskutieren.

Die Kunstfreiheit ist ein hohes Gut und ein zentraler Bestandteil unserer demokratischen Gesellschaft – darüber sind wir uns als Land Hessen mit dem Bund, der Stadt Kassel und der documenta gGmbH einig

Angela Dorn Wissenschaftsministerin

Das erläutert Wissenschaftsministerin Dorn, die auch stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der documenta gGmbH ist. „Das gilt auch und gerade dann, wenn sie den politischen Diskurs berührt; gleichzeitig wird die Aufgabe dann naturgemäß komplexer. Die Bedeutung und Verteidigung des Existenzrechts Israels sind untrennbar mit unserer historischen Verantwortung verbunden. Ich bin sicher, dass die documenta fifteen einen wichtigen Beitrag dazu leisten kann, diesen aus der Geschichte geschärften deutschen Blick in einen konstruktiven Dialog mit den Perspektiven internationaler Künstlerinnen und Künstler mit deren jeweiligem Erfahrungshorizont zu bringen. Eine Verkürzung der Debatte, die in der Berichterstattung der vergangenen Tage leider immer wieder zu beobachten war, tut diesem Dialog keinen Gefallen. Deshalb ist das nun vorgeschlagene Format ein guter Weg, um einen Diskurs auf dieses Themenfeld fundiert und sachlich zu führen. Genau das ist die Rolle der Kunst: solche Räume zu ermöglichen.“