Ein Roboter mit Kulleraugen schaut in die Kamera

Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

Vier hessische Hochschulen erfolgreich bei KI-Förderprojekt von Bund und Ländern

Projekte stärken KI-Einsatz in Bildungsprozessen und machen Studierende fit für den Arbeitsmarkt

Wiesbaden. An vier hessischen Hochschulen wird Künstliche Intelligenz (KI) in der Hochschullehre dank Geld des Bundes und des Landes Hessen intensiviert: Projekte der Goethe-Universität Frankfurt, der Universität Kassel, der Frankfurt University of Applied Sciences und der Hochschule für Gestaltung Offenbach wurden zur Förderung aus dem Bund-Länder-Programm „KI in der Hochschulbildung“ ausgewählt. Sie erhalten bis 2025 insgesamt 6,6 Millionen Euro. Das hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) von Bund und Ländern heute bekanntgegeben.

Schlüsseltechnologien der Zukunft

„Künstliche Intelligenz gehört zu den Schlüsseltechnologien der Zukunft. Dank ihr lernen Computer neue Fähigkeiten, mit denen wir Herausforderungen besser begegnen können – zum Beispiel in der Medizin oder im Kampf gegen die Klimakatastrophe“, erklärt Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „Umso notwendiger ist es, dass wir mehr akademische Fachkräfte für Wirtschaft und Wissenschaft im Bereich Künstlicher Intelligenz ausbilden und die Nutzung von Künstlicher Intelligenz zur Verbesserung der Hochschulbildung fördern. Mit der Bund-Länder-Förderung können die vier Hochschulen ein entsprechendes Lehrangebot aufbauen. Und sie bekommen noch mehr Rückenwind: Hessen hat mit den Hochschulen bereits einen bundesweit einzigartigen Digitalpakt mit einem Volumen von 112 Millionen Euro bis einschließlich 2024 geschlossen, hinzu kommen 38 Millionen Euro für die Einrichtung des hochschulübergreifenden Zentrums für Künstliche Intelligenz. Es wird von 13 hessischen Hochschulen unterschiedlicher Hochschultypen gemeinsam getragen und bündelt so deren jeweilige Stärken, von der starken Grundlagenforschung über fachspezifische Expertise bis zur praxisnahen Forschung, einschließlich der Einbindung in die Lehre.“

Führende Adresse für KI-basierte Innovationen

„Damit Künstliche Intelligenz, die Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts, dem Menschen dienen kann und die Wirtschaft voranbringt, brauchen wir kluge Köpfe. Fachkräfte von morgen lernen heute über KI und mit Hilfe von KI. Beide Aspekte spricht der Förderwettbewerb des Bundes und der Länder an. Ich freue mich über den Erfolg unserer hessischen Hochschulen, der ,KI made in Hessen‘ in dem uns wichtigen Bildungsbereich nachhaltig stärken wird und der dazu beiträgt, dass Hessen weiterhin zu den führenden Adressen für KI-basierte Innovationen gehören wird“, betont Hessens Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung, Prof. Dr. Kristina Sinemus.

Die Goethe-Universität Frankfurt ist mit zwei Vorhaben am Start. Im Einzelprojekt „AI and digital Technology in Learning and Instruction“ wird ein interdisziplinär geprägtes Studienangebot zum Einsatz von KI und digitaler Technologien in Bildungsprozessen entwickelt. Das Verbundprojekt „Implementierung von KI-basiertem Feedback und Assessment mit Trusted Learning Analytics in Hochschulen“ wird die Goethe-Universität gemeinsam mit der Humboldt-Universität zu Berlin, der Fernuniversität Hagen, der Freien Universität Berlin und der Universität Bremen durchführen. Im Fokus steht der Einsatz von KI zur (teil-)automatisierten Analyse von Texten. Studieninteressierte und Studierende bekommen textbasiertes, hoch informatives und personalisiertes Feedback in der Orientierungs- und Einstiegsphase, im Studienverlauf sowie zum Abschluss von Studienleistungen.

Die Universität Kassel war mit dem Antrag für das Einzelprojekt „Fachliche und überfachliche Kompetenzen durch soziotechnisches Design von Systemen hybrider Intelligenz flexibel und individuell fördern“ erfolgreich. Damit will sie Lernende mit KI dabei unterstützen, parallel zu fachlichen Inhalten wichtige weitere Fähigkeiten – etwa Empathie- und digitale Medienkompetenz – aufzubauen und weiterzuentwickeln.

Die Frankfurt University of Applied Sciences beteiligt sich an dem Projekt „AI for Business | Business for AI – Hochschulübergreifendes, modulares Angebot zum Aufbau von KI-Kompetenzen von Wirtschaftswissenschaftler:innen“, das von der Universität Hohenheim geleitet wird und an dem ebenfalls die Universität Bayreuth, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und Fraunhofer FIT Bayreuth/Augsburg mitwirken. Ziele sind die Entwicklung und Bereitstellung eines Lehrmodulbaukastens, der Wirtschaftsstudierenden wissenschaftlich fundiert und praxisnah interdisziplinäre KI-Kompetenzen vermittelt.

Die Hochschule für Gestaltung Offenbach ist Partner in dem Verbundprojekt „KI greifbar machen und begreifen: Technologie und Gesellschaft verbinden durch Gestaltung“. An dem Projekt sind auch die Hochschule Mainz, die Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd, die Technische Hochschule Köln und die Hochschule Trier beteiligt. Das Projekt soll die Lehre von KI-Themen und -Methoden nachhaltig in der Gestaltung verankern. Angehende Gestalterinnen und Gestalter sollen sowohl über Wissen zu aktuell und zukünftig relevanten Technologien verfügen als auch über profunde technische Kenntnisse verfügen sowie Kontexte von Nutzerinnen und Nutzern, ethische und rechtliche Fragestellungen systematisch berücksichtigen.

Die Förderinitiative „Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung“ ist mit rund 133 Millionen Euro ausgestattet, die Fördermittel werden zu 90 Prozent vom Bund und zu zehn Prozent vom Sitzland der Projekte – hier also Hessen – getragen. Ziel ist, die Schlüsseltechnologie Künstliche Intelligenz wirksam in der Breite des Hochschulsystems zu entfalten. Einzelanträge können mit insgesamt bis zu zwei Millionen Euro und Verbundanträge mit bis zu fünf Millionen Euro gefördert werden. Über die Anträge wurde in einem wissenschaftsgeleiteten Auswahlverfahren entschieden.

Schlagworte zum Thema