Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn mit Klara Busch sowie Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Hanau und der Bildhauerfamilie Busch-Platz-Stiftung

Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

Haus der Bildhauerfamilie Busch spiegelt Leben und Arbeit einer Steinheimer Dynastie

Hofanlage in der Steinheimer Vorstadt als „Denkmal des Monats“ ausgezeichnet

Hanau-Steinheim. Die Künstlerfamilie Busch prägt die Geschichte Hanau-Steinheims seit vielen Generationen: 1889 richtete der Bildhauer Johann Georg Busch eine Werkstatt mit Wohnung in einer Hofanlage in der Steinheimer Vorstadt ein. Über 150 Jahre später haben seine Nachkommen um Urenkelin Klara Busch das Gebäude kenntnisreich restauriert. Entstanden ist ein beeindruckendes Ensemble, das die Geschichte der Steinheimer Bildhauerfamilie widerspiegelt. Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn hat es heute als „Denkmal des Monats“ ausgezeichnet und 1.000 Euro Preisgeld überreicht.

Kunst im Dienst des Glaubens

Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn: „Der Bildhauer Johann Georg Busch stellte seine Kunst in den Dienst des Glaubens. Bis heute sind viele seiner Werke – prächtige Altare und Grabdenkmäler – in der Rhein-Main-Region und darüber hinaus zu finden. Der Mittelpunkt der Familie aber blieb das Haus in Steinheim, das nun im neuen Glanz erstrahlt: Vor allem die historische Einrichtung und die beeindruckenden Bildhauerarbeiten lassen erahnen, wie hier Handwerk und Familienleben zusammenflossen. Ich bin beeindruckt von Klara Buschs Engagement, die mit viel Geschichtsbewusstsein und Geduld die Renovierung vorangetrieben hat. Eine solche Arbeit ist nicht nur eine Familienangelegenheit, sondern prägt den gesamten Ort und macht ihn noch lebenswerter. Dafür danke ich herzlich und gratuliere zur Auszeichnung.“

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Museen und Denkmäler des Monats

Hessens Kulturlandschaft besteht nicht nur aus großen Flaggschiffen, sondern lebt auch von kleinen Perlen. Sie werden mit den Auszeichnunge "Museum des Monats" und "Denkmal des Monats" gewürdigt.

Saniert wurde das Gebäude von der Bildhauerfamilie Busch-Platz-Stiftung, deren Vorstand Klara Busch angehört. Vier Jahre lang wurde am Wohn- und Geschäftshaus gearbeitet, Dachstuhl und Fachwerkgerüst erneuert, Fenster, Böden und Decken saniert. Die Stiftung hat sich im ersten Obergeschoss eingerichtet – hier zeugen antike Möbel, Deckenlampen mit Blattgoldglanz und Schnitzarbeiten von Heiligen im Treppenhaus vom Wirken der Familie. Weitere Wohnungen im Haus sollen vermietet werden. Ideen gibt es auch für die Ladengeschäfte, in denen die Buschs früher unter anderem selbstgefertigte Heiligenfiguren und andere Devotionalien verkauften: Hier kann sich die Stiftung eine Galerie vorstellen. Auch die Werkstatt und das angrenzende Atelier sollen noch restauriert werden.

Was ist das "Denkmal des Monats"?

Die im Juni 2018 erstmals verliehene Auszeichnung „Denkmal des Monats“, die mit 1.000 Euro dotiert ist, können Personen, Initiativen oder Körperschaften erhalten. Sie sollen sich bei der Erhaltung ihrer Denkmäler in besonderer Weise verdient gemacht haben. Vorgestellt werden denkmalpflegerische Maßnahmen, die individuell, mit handwerklich-technischer Qualität und besonderem Engagement ausgeführt wurden. Das Landesamt für Denkmalpflege Hessen wählt die Preisträgerinnen und Preisträger aus den Bewerbungen für den Hessischen Denkmalschutzpreis aus. Die Denkmäler werden auch auf kunst.hessen.de vorgestellt.

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