Die Alte Post mit Telegraphenamt in Gießen von außen: Ein großer, langgezogener rötlicher Bau mit schmuckvollen Giebeln

Alte Post und ehemaliges Telegraphenamt in Gießen

Der zweite Preis des Hessischen Denkmalschutzpreises 2022 für transformatives Bauen ging an Kai Laumann. Er hat die Alte Post und das ehemalige Telegraphenamt in Gießen zu einem Ort der Gastronomie, Wissenschaft, Gesundheit und Dienstleistungen gemacht.

Objekt: Alte Post und ehemaliges Telegraphenamt in Gießen
Preisträger: Kai Laumann
Architekt: Moos Planung, Wettenberg
2. Preis in der Kategorie Transformatives Bauen: Geldpreis 5000 €, Bronzeplakette und Urkunde

Votum der Jury

Mit einem hohen Maß an Idealismus, Risikobereitschaft und denkmalpflegerischer Sensibilität hat Kai Laumann die Alte Post und das ehemalige Telegraphenamt in Gießen instandsetzen lassen und mit einer neuen Nutzung versehen. Neben der beachtlichen Signalwirkung eines für Gießen und die Gießener Stadtentwicklung wichtigen Industriedenkmales lobte die Jury auch die handwerklich gelungene Umsetzung und stellte besonders die sorgfältige Arbeit an der Fassade heraus.

Hintergrund

Kai Laumann erwarb das 1862-63 erbaute Gebäude, das zuvor lange leer gestanden hatte und Spuren von Verwahrlosung aufwies. 2019-2021 ließ er es aufwändig sanieren und suchte parallel dazu nach geeigneten Mietern. Umgesetzt wurde schließlich eine Neunutzung des historischen Areals für Gastronomie, Wissenschaft, Gesundheit und Dienstleistungen für die Alte Post und das 1927-1929 erbaute Telegraphenamt. Sowohl bei der Alten Post als auch beim Telegrafenamt konnten jeweils etwa 100 historischen Fenster erhalten und aufgearbeitet werden. Im Inneren der Alten Post prägen die historischen Deckenkonstruktionen, gusseiserne Stützen und die aus dem 19. Jahrhundert stammenden historischen Treppenhäuser die besondere Atmosphäre des Raumes. Auch der Raumcharakter des zwei Stockwerke hohen Telegraphenamtes konnte erhalten und zu einem modernen Veranstaltungs- und Medienzentrum umgenutzt werden. Die Instandsetzung der beiden Gebäude ist nicht nur ein Stück Stadtreparatur der im Zweiten Weltkriegs stark getroffenen Stadt Gießen, sondern auch ein wichtiges Zeugnis der Industrie- und Technikgeschichte in Hessen.       
 

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