Blick in die Hochschul-, Landes- und Stadtbibliothek Fulda

Bibliotheken

Bibliotheken sind Zentren der Informationsversorgung und insbesondere im Bereich der wissenschaftlichen Bibliotheken Bewahrer des kulturellen Erbes. Auf Grundlage des Hessischen BibliotheksgesetzesÖffnet sich in einem neuen Fenster stellen sie Medien aller Art zur Verfügung und gewährleisten dadurch den Zugang zu Wissenschaft und Kultur sowie politischer und gesellschaftlicher Teilhabe. Als moderne Bildungseinrichtungen fördern sie die Medien- und Informationskompetenz ihrer Nutzerinnen und Nutzer.

Bibliotheken leisten durch die Erfüllung ihrer gesetzlichen Aufgaben einen wichtigen Beitrag zur Meinungs- und Informationsfreiheit, wodurch sie einen hohen Stellenwert für unsere Demokratie besitzen. Durch ihre erinnerungskulturelle Funktion wirken sie weiterhin in besonderem Maße identitätsstiftend.

Die Hochschulen des Landes Hessen betreiben wissenschaftliche Bibliotheken mit umfangreichen Beständen für Forschung und Lehre, Studium sowie die berufliche und allgemeine Bildung.

Das sind die Aufgaben der Landesbibliotheken

Die fünf mit landesbibliothekarischen Aufgaben beauftragten Einrichtungen (Darmstadt, Frankfurt, Fulda, Kassel und Wiesbaden) sammeln und erschließen systematisch in Hessen publizierte Medienwerke, auch in digitaler FormÖffnet sich in einem neuen Fenster (sog. „PflichtexemplarrechtÖffnet sich in einem neuen Fenster“). Kernaufgaben der Landesbibliotheken sind weiterhin die Bestandspflege der Literatur- und Medienangebote zur Versorgung der Bürgerinnen und Bürger der Region mit wissenschaftlichen Informationen, der fachgerechte Umgang mit ihren historisch bedeutsamen landeskundlichen Beständen sowie das Vorantreiben der Erforschung und Digitalisierung der wertvollen Altbestände. Sie sind somit unverzichtbare Wissensspeicher und kulturelle Schatzkammern der Region. Durch den Ausbau der digitalen Bereitstellung von Informationsträgern schärfen die Bibliotheken das Profil des Wissenschaftsstandortes Hessen und tragen zur Information breiter Bevölkerungsschichten maßgeblich bei.

Öffentliche und wissenschaftliche Bibliotheken gestalten als innovative Kommunikations- und Lernorte das wissenschaftliche und kulturelle Angebot ihrer Region durch bibliothekspädagogische Formate mit – sie sind also Dritte Orte für Jung und Alt.

Wichtig für das UNESCO-Weltdokumentenerbe

Hessische Bibliotheken verwahren einen Teil des UNESCO-Weltdokumentenerbes. So lagert etwa ein Exemplar der Goldenen Bulle, die die Modalitäten der Wahl und der Krönung der römisch-deutschen Könige durch die Kurfürsten bis zum Ende des Alten Reiches 1806 regelte, in der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt. Das mittelalterliche Gesetzesdokument, das seit 2013 zum UNESCO-Weltdokumentenerbe gehört, stellt eine der zentralen verfassungsgeschichtlichen Quellen Deutschlands dar. Auch der 2003 von der UNESCO als Weltdokumentenerbe anerkannte Gero-Codex, der mit Entstehungszeit um 969 die älteste der kunstvollen mittelalterlichen Handschriften aus dem Skriptorium des Klosters Reichenau darstellt, wird in der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt verwahrt.

Folgende wissenschaftliche Bibliotheken des Landes werden vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur betreut und gefördert:

Alle Landesbibliotheken:

Alle Universitätsbibliotheken:

Bibliotheken der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften:

Bibliotheken der Kunsthochschulen:

Die hessischen Bibliotheken arbeiten zur effizienteren Erledigung ihrer Aufgaben auf vielfältige Weise zusammen:

Hessische Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken

Die Hessische Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken ist eine Beratungsdienstleisterin für kommunale und schulische Bibliotheken in Hessen. Als solche unterstützt sie bibliothekarische Einrichtungen und deren Träger bei der Neueinrichtung oder Weiterentwicklung von Bibliotheken. Die Hessische Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken ist Ansprechpartnerin für fachliche, konzeptionelle und bibliothekspolitische Fragen. Weiterhin bietet sie ein Fortbildungsprogramm für Bibliotheksmitarbeiterinnen und -mitarbeiter an. Die Hessische Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken trägt durch ihre Arbeit zur Professionalisierung der Bibliothekslandschaft in Hessen in besonderem Maße bei.

Hessisches Bibliotheksinformationssystem hebis

Das Hessische Bibliotheksinformationssystem hebis ist der elektronische Informations- und Dienstleistungsverbund der wissenschaftlichen Bibliotheken in Hessen und in Teilen von Rheinland-Pfalz. Damit ist er einer der sechs regionalen Bibliotheksverbünde in Deutschland. Der Zusammenschluss ermöglicht durch die Nutzung zentraler Dienstleistungen die effizientere Wahrnehmung der bibliothekarischen Aufgaben.

Organisatorisch ist hebis in die Hochschulstruktur des Landes eingebunden; federführend ist die Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main mit ihrer Organisationseinheit hebis-Verbundzentrale. Als Serviceeinrichtung bietet die hebis-Verbundzentrale den hebis-Mitgliedern ein breites Spektrum an technischen Dienstleistungen, von der zentralen Organisation bibliographischer Datenbanken, der Einbindung der hebis-Dienste in überregionale Strukturen bis hin zur Unterstützung lokaler Abläufe in den einzelnen Mitgliedsbibliotheken.

,,Landesprogramm Bestandserhaltung“

Das Landesprogramm zur Förderung von Maßnahmen zum Erhalt des schriftlichen Kulturguts in Hessen dient dazu, das kulturelle Erbe in Hessens Archiven und Bibliotheken zu bewahren und, auch im Sinne der Generationengerechtigkeit, langfristig zu erhalten. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur stellt finanzielle Mittel zur dauerhaften Sicherung des kulturellen Erbes zur Verfügung und fördert entsprechende Projekte der Archive und Bibliotheken mit bis zu 80 Prozent der Gesamtkosten.

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