Die Jury: Mit präzise geführten Dialogen und viel Sensibilität gewährt uns das Drehbuch von "Vor Marie" Szene für Szene tiefer in die Innen- und Gedankenwelt der Protagonisten ein und zeichnet so ein vielschichtiges Porträt von zwei unterschiedlichen Frauen, die auf der Suche nach ihrer Identität und nach Halt im Leben sind. Durch das Porträt dieser beiden Frauen schafft das Drehbuch, fast nebenbei, das Thema transgenerationales Trauma anzusprechen, ohne dabei ins Kitschige abzugleiten. Ein gesellschaftlich relevantes Thema, das zurzeit noch zu wenig Beachtung findet. Die Jury hat besonders die feingezeichneten Figuren, die liebevoll beschriebenen Liebesbeziehungen und die handwerkliche Präzision des Drehbuchs überzeugt. Der Autorin von "Vor Marie" ist es gelungen, mit einfachen Mitteln und ohne bildliche Überfrachtungen ein visuelles Drehbuch zu erschaffen, dass über den Plot hinaus in die Innenwelt der Protagonisten Einblick gewährt.
Gewinnnerin