Wiesbaden. Dr. Sabine Richert, Expertin für molekulare Spintronik, erhält an der Goethe-Universität Frankfurt eine LOEWE-Start-Professur. Das Forschungsförderprogramm LOEWE des Landes Hessen stellt rund 1,2 Millionen Euro über einen Zeitraum von sechs Jahren bereit für die Zusammenführung von optischer Spektroskopie und paramagnetischer Resonanz.
Aufstrebende Wissenschaftlerin
„Dr. Richert ist eine aufstrebende Wissenschaftlerin, deren Arbeiten nicht zuletzt wegen ihres großen Anwendungspotentials international Beachtung finden“, so Wissenschaftsminister Timon Gremmels. „An der Schnittstelle von Physik, Chemie und Materialwissenschaften wird sie entscheidend zur interdisziplinären Vernetzung beitragen, in Frankfurt und weit darüber hinaus.“
Neue Methoden für Multi-Spin-Systeme
Der Aufbau von Materie wird wesentlich durch den Drehimpuls von Elektronen in Molekülen (Spin) bestimmt. Durch die Anregung mit Licht wird die Gruppe um Dr. Richert verschiedene Spinzustände erzeugen und so Multi-Spin-Systeme bilden, durch die neue Erkenntnisse über die physikalischen und chemischen Eigenschaften von Materie gewonnen werden können. Dafür entwickeln sie neuartige Methoden: Die üblicherweise getrennt betriebene optische Spektroskopie und die paramagnetische Resonanz (EPR) sollen zusammengeführt werden. Ein ehrgeiziges Ziel ist es, die Messbedingungen und die Empfindlichkeit so zu verbessern, dass die Experimente bei Raumtemperatur möglich werden. Dies wird nicht nur weitreichende wissenschaftliche Erkenntnisse hervorbringen, sondern auch Einfluss in der Anwendung haben, etwa im Hinblick auf eine verbesserte Umwandlung von Solarenergie, zur Optimierung von elektronischer Datenverarbeitung oder zur Fertigung neuartiger Quantencomputer.