An der Justus-Liebig-Universität Gießen entsteht der Neubau für das Institute for Lung Health. Das Gebäude wird Gießen als internationalen Standort exzellenter Lungenforschung weiter stärken. Den Abschluss der Rohbauarbeiten haben heute Finanzstaatssekretär Becker und Wissenschaftsstaatssekretär Christoph Degen mit weiteren Gästen beim Richtfest gefeiert.
"Brücke zwischen Grundlagenforschung und klinischer Anwendung"
„Das Institut für Lungengesundheit wird mit modernster Infrastruktur eine Brücke schlagen zwischen Grundlagenforschung und klinischer Anwendung. Das ist entscheidend für die Entwicklung neuer Therapien, zur Bekämpfung von Volkskrankheiten und auch Pandemien, wie uns die Covid-19-Krise eindringlich gezeigt hat. Mit dem neuen Institut wird der Standort Gießen seine internationale herausragende Stellung der Lungenforschung fortsetzen und weiter ausbauen. Damit wird das ILH ein Symbol für unsere Innovationskraft und unser gemeinsames Bestreben nach exzellenter Forschung“, so Staatssekretär Christoph Degen.
2600 Quadratmeter Platz
Der Neubau verfügt über eine Gesamtnutzfläche von rund 2600 Quadratmetern. Sein Ausbau ist für die Labornutzung optimiert und ermöglicht daher eine flexible Gestaltung der Labor- und Bürogrundrisse. Der Bau hat vier Geschosse, die als Stahlbetonskelettbau konstruiert sind: Das Untergeschoss reicht in den Hang hinein, dort wird die Technikzentrale des Gebäudes angesiedelt. Der nicht ans Erdreich grenzende Teil des Untergeschosses erhält eine vorgehängte Fassade aus Betonfertigteilen. Die drei Etagen darüber haben eine vorgehängte Fassade aus hell und dunkel lackierten Metallelementen.
Eingebettet in ein Netzwerk aus Gebäuden
Das Institute for Lung Health ist eingebettet in ein Netzwerk aus Gebäuden, in denen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Lungenforschung widmen. Dazu zählen das Biomedizinische Forschungszentrum Seltersberg (BFS), das Center for Infection and Genomics of the Lung (CIGL), das Excellence-Cluster Cardio-Pulmonary System (ECCPS), das Deutsche Zentrum für Lungenforschung (DZL) – unter dessen Dach zukünftig auch das ILH betrieben wird – sowie das Universitätsklinikum. Die englische Bezeichnung Institute for Lung Health dient der internationalen Sichtbarkeit des Forschungsinstituts: Für Lungenforschung ist Gießen international bekannt.
Rund 38 Millionen Euro vom Land
Die Finanzierung des Neubaus mit Landesmitteln von rund 38 Millionen Euro erfolgt außerhalb des HEUREKA-Budgets, da es sich um ein außeruniversitäres Institut handelt, das als Ergänzung für das Deutsche Zentrum für Lungenforschung konzipiert wurde. Hessen hatte 2018 gemeinsam mit dem Bund vereinbart, dass die Forschung zur Bekämpfung von Lungenkrankheiten gestärkt werden sollte. Mit dem neuen Institut wird die bereits bestehende exzellente Lungenforschung in Gießen weiter ausgebaut. Wie aktuell das Thema etwas mehr als ein Jahr später durch die Corona-Pandemie werden würde, war damals noch nicht absehbar. Die weltweiten Auswirkungen der Pandemie haben verdeutlicht, wie wichtig die weitere Erforschung von Lungenerkrankungen ist, um Leben zu retten und die Gesundheit von Betroffenen zu verbessern.
Übergabe Ende 2026
Der Bund finanziert den Betrieb des ILH dauerhaft zu 75 Prozent, das Land Hessen übernimmt 25. Während der dreijährigen Aufbauphase und einer einjährigen Übergangsphase wurde das Institut hälftig von Bund und Land getragen. Bau und Erstausstattung zahlt alleine das Land.
Mit dem Hochschulbauinvestitionsprogramm HEUREKA investiert die Hessische Landesregierung bereits seit 2008 und nach aktueller Planung bis 2031 rund 900 Millionen Euro an der Justus-Liebig-Universität Gießen, mit anderen Investitionsprogrammen zusammen über eine Milliarde Euro.
Die Übergabe des Gebäudes ist derzeit für das vierte Quartal 2026 geplant.