Gruppenbild der Preisträgerinnen und Preisträger des Hessischen Denkmalschutzpreises 2024.

Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

Hessischer Denkmalschutzpreis 2024: Engagement für den Erhalt des kulturellen Erbes ausgezeichnet

Preise im Wert von insgesamt 34.500 Euro vergeben

Wiesbaden. Sie engagieren sich dafür, dass historische Bauwerke weiterhin genutzt, besichtigt und erlebt werden können, reparieren und erhalten Zeitzeugnisse unserer Vergangenheit und setzen sich dafür ein, dass historische Bauten Teil unserer Alltagwelt sind. Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger des Hessischen Denkmalschutzpreis zeigen eindrucksvoll, wie kulturelles Erbe lebendig bleiben kann. Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels hat ihnen heute den Hessischen Denkmalschutzpreis 2024 überreicht. In diesem Jahr wurden Projekte in Frankfurt, Seligenstadt (Landkreis Offenbach) Hünstetten-Wallrabenstein (Rheingau-Taunus-Kreis), Biebertal (Landkreis Gießen), Calden (Landkreis Kassel), Groß-Umstadt-Wiebelsbach (Landkreis Darmstadt-Dieburg), Tann (Landkreis Fulda), Rasdorf (Landkreis Fulda) und Darmstadt prämiert.

Preis ehrt jährlich vorbildlichen Denkmalschutz

Der Hessische Denkmalschutzpreis wird jährlich durch das Land Hessen vergeben und ist mit insgesamt 27.000 Euro dotiert, die die LOTTO Hessen GmbH stiftet. Der Ehrenamtspreis des Hessischen Denkmalschutzpreises wird von der Hessischen Staatskanzlei gestiftet. Er ist mit 7.500 Euro dotiert und würdigt das herausragende Engagement ehrenamtlicher Initiativen, die maßgeblich zur Bewahrung kulturellen Erbes beitragen.

Denkmalschutzpreis

Das Fachwerkhaus Hünstetten von außen

Denkmalschutzpreis

Das sind die preisgekrönten Objekte

Der Hessische Denkmalschutzpreis ehrt Privatpersonen und Organisationen, die mit individuellen Lösungen, handwerklich-technischem und besonderem Einsatz Denkmäler instandgesetzt oder erforscht haben.

„Durch ihre Initiative haben die Preisträgerinnen und Preisträger nicht nur Denkmäler erhalten, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Identität und Lebensqualität ihrer Gemeinden geleistet. Ihre Projekte zeigen eindrucksvoll, wie lebendig unser kulturelles Erbe durch engagiertes Handeln erhalten werden kann“, unterstrich Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels. „Es freut mich daher sehr, dass wir heute so viele beeindruckende Leistungen würdigen können, die mit Leidenschaft und Kompetenz das kulturelle Erbe Hessens bewahren und gestalten.“

Der Hessische Denkmalschutzpreis wird jährlich verliehen, 2024 zum bereits 39. Mal. Die LOTTO Hessen GmbH dotiert den Preis in diesem Jahr mit 27.000 Euro. 

Martin Blach, Geschäftsführer der LOTTO Hessen GmbH, betonte: „Denkmalschutz und Lotterien scheinen auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun zu haben. Das täuscht: 1986 ist die gemeinsame Geburtsstunde des Hessischen Denkmalschutzpreises und einer damals völlig neuen Lotterieart, dem Rubbellos. Jahr für Jahr fließen seither alle Reinerlöse aus dem Verkauf von inzwischen mehr als 30 Rubbellosen und ihren digitalen Varianten ausnahmslos in den Denkmalschutz. Bis Jahresende 2023 waren das mehr als 85 Millionen Euro. Der Erhalt und die Pflege von Denkmälern stellen für LOTTO Hessen eine wichtige Säule in der Unterstützung des Gemeinwohls dar – eine Aufgabe, der wir uns aus voller Überzeugung widmen.“

Gewinn für die hessische Denkmallandschaft

„Die Preistragenden haben gemeinsam mit den Handwerksbetrieben vor Ort und den Architekturbüros großartige Leistungen vorgestellt. Alle Objekte sind ein Gewinn für die hessische Denkmallandschaft und haben eine Vorbildwirkung für künftige Maßnahmen. Zugleich spiegeln die Kategorien, in denen wir den Preis vergeben haben, aktuelle gesellschaftspolitische Herausforderungen: das Wohnen im Denkmal etwa ist nach wie vor eine charmante Alternative zum Neubau, in angespannten Wohnlagen ebenso wie im ländlichen Raum,“ hob Prof. Dr. Markus Harzenetter, Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen, hervor und ergänzt: „Wir danken der Lotto Hessen GmbH und der Hessischen Staatskanzlei für die Bereitstellung der Mittel für die Preisgelder.“

Kategorie Wohnen im Denkmal

Das Haus zum Goldenen Rad in Frankfurt, ein Bau der Nachkriegsarchitektur

Den ersten Preis in der Kategorie Wohnen im Denkmal erhielt Dr. Arnim Andreae für sein Engagement bei der Restaurierung des Hauses zum goldenen Rad in Frankfurt am Main. Das Gebäude aus den 1950er Jahren befindet sich seit seiner Errichtung im Besitz seiner Familie. Dr. Andreae setzte sich dafür ein, die ursprüngliche Bauweise und Ästhetik wiederherzustellen, indem er beispielsweise Aluminium- und Kunststofffenster durch Holzfenster ersetzte und die ursprüngliche Farbverglasung wiederherstellte. 

Blick auf das Fachwerkhaus in Alt-Niederursel 44 in Frankfurt am Main.

Das historische Gebäude Alt-Niederursel 44 in Frankfurt am Main haben Nora und Leon Ries mit viel Hingabe saniert. Nachdem sie unsachgemäße An- und Umbauten entfernt hatten, traten die historischen Elemente des Hauses aus dem Jahr 1615 wieder zutage. Unter anderem wurden bauzeittypische Fenster rekonstruiert und das Sichtfachwerk freigelegt, um das historische Erscheinungsbild des Hauses wiederherzustellen. Die Familie trug damit zur Belebung des historischen Ortskerns von Alt-Niederursel bei und wurde mit dem zweiten Preis in dieser Kategorie ausgezeichnet. 

Das preisgekrönte Fachwerkhaus in Groß-Umstadt, ein hübsches Haus mit blaugrau-weißem Fachwerk

Anne und Philipp Schwarz setzten sich für die aufwändige Restaurierung eines stark beschädigten Gebäudes aus dem Jahr 1768 in Groß-Umstadt-Wiebelsbach ein. Mit viel Eigenleistung und unter Verwendung historischer Materialien wie Altholz, Kalk und Kaseinfarben gelang es ihnen, das Fachwerk freizulegen und die ursprüngliche Farbigkeit des Hauses wiederherzustellen. Sie erhielten ebenfalls einen zweiten Preis. 

Kategorie Burg und Schloss 

Detailansicht der Burgruine Wallrabenstein in Hünstetten-Wallrabenstein

Dr. Dirk Liss und Dr. Lauren Liss haben sich der Erhaltung der Burgruine Wallrabenstein in Hünstetten-Wallrabenstein verschrieben, die sich mitten in ihrem Garten befindet. Mit großem Einsatz haben sie die Ruine aus dem 14. Jahrhundert vor dem weiteren Verfall bewahrt. Die sorgfältige Instandsetzung sorgt dafür, dass die Ruine wieder als markante Landmarke in der Umgebung erkennbar ist. Dafür wurden sie mit dem ersten Preis in dieser Kategorie ausgezeichnet.

Blick auf den Turmanbau des Roten Schlosses in Tann.

Für sein Engagement bei der Restaurierung des Turmanbaus des Roten Schlosses in Tann in der Rhön wurde Michael Freiherr von der Tann mit dem zweiten Preis in dieser Kategorie ausgezeichnet. Der Wohnturm, ein markantes Wahrzeichen der Stadt aus dem 16. Jahrhundert, wurde durch umfangreiche Sanierungsmaßnahmen wieder nutzbar gemacht. 

Kategorie Transformieren und Vitalisieren

Blick auf das Hofgut Schmitte in Biebertal

Die Preisträger Dr. Wolfgang Lust, Josef Holzinger, Stefan Kenntemich, Bruno Kling und Reinhard Prenzel wurden für ihr gemeinsames Projekt am Hofgut Schmitte in Biebertal mit dem ersten Preis in dieser Kategorie ausgezeichnet. Die historische Mühlenanlage aus dem 15. Jahrhundert wurde aufwändig saniert und in ein städtebauliches Gesamtkonzept integriert, das die historische Substanz bewahrt und revitalisiert. 

Blick auf den Junkernhof Meimbressen in Calden

Dr. Alexander Wolff von Gudenberg wurde für die umfassende Sanierung des Junkernhofs Meimbressen in Calden mit dem zweiten Preis geehrt. Der Junkernhof, der seit dem 13. Jahrhundert im Familienbesitz ist, beherbergt heute auch eine Dauerausstellung zum jüdischen Leben in Meimbressen. 

Drei Projekte mit Ehrenamtspreis ausgezeichnet

In diesem Jahr gingen die Ehrenamtspreise an den Verein Lebenswerte Seligenstädter Altstadt e.V., den Förderverein Point Alpha e.V. sowie an das Gemeinschaftsprojekt von Ehrenamt für Darmstadt e.V., Stadtbild Deutschland e.V. (OV Darmstadt) und Rotary Club Darmstadt.

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