Porträt von Prof. Dr. Susanne Herold

Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

LOEWE-Spitzen-Professur in Gießen für Infektiologin Prof. Dr. Herold

Landesprogramm LOEWE stellt drei Millionen Euro für Forschung bereit

Wiesbaden. Die Medizinerin und Infektiologin Prof. Dr. Susanne Herold erhält an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) eine LOEWE-Spitzenprofessur. Das Forschungsförderprogramm LOEWE des Landes Hessen stellt für die Ausstattung ihrer Professur drei Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren bereit. Das hatte die LOEWE-Verwaltungskommission auf Basis einer Empfehlung des LOEWE-Programmbeirats jetzt beschlossen.

Schlüsselfiguren der Lungenforschung

JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee betont: „Prof. Susanne Herold ist eine der Schlüsselfiguren der Gießener Lungenforschung und damit eines profilbestimmenden Schwerpunktbereichs der Justus-Liebig-Universität Gießen. Wir freuen uns sehr darüber, dass es gelungen ist, sie mit Hilfe der Unterstützung des Landes Hessen und der hoch dotierten LOEWE-Spitzen-Professur vom Verbleib an der JLU zu überzeugen.“

Die LOEWE-Spitzenprofessur für Prof. Dr. Herold ist die erste an der JLU. Die Professorin und ihr Team wollen die Interaktion von Viren und Bakterien mit ihrem Wirt untersuchen, um daraus bessere Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten insbesondere für Lungenentzündungen entwickeln zu können. Dabei werden mit neuesten molekularbiologischen Methoden die Veränderungen in einzelnen Zellen sowie in den Stoffwechselabläufen der Zellen untersucht. Ein Schwerpunkt der Arbeiten liegt auf der Untersuchung des entstandenen Lungenschadens und der Organregeneration, um Therapien zur Regeneration der Lunge zu optimieren. Die Arbeit des Teams nimmt eine Schlüsselrolle ein für die Strategieentwicklung der Universität Gießen und im Hinblick auf die bevorstehende Runde der Exzellenzstrategie. Es arbeitet eng zusammen mit wissenschaftlichen Partnern aus der Virologie, der Lungenforschung, der Immunologie, der Stammzellbiologie sowie der klinischen Infektiologie, Pneumologie und der Intensivmedizin.

Mit LOEWE-Spitzen-Professuren können exzellente, international ausgewiesene Forschende für fünf Jahre zwischen 1,5 und 3 Millionen Euro bekommen. Sie wurden bisher vergeben an:

Prof. Dr. Iryna Gurevych, Arbeitsgebiet „Ubiquitäre Wissensverarbeitung“ am Fachbereich Informatik der Technischen Universität Darmstadt. Die Professorin lehrt und forscht seit 2006 an der TU Darmstadt in der automatischen Sprachverarbeitung und künstlichen Intelligenz. Sie fokussiert auf Anwendungen in Geistes-, Human- und Sozialwissenschaften.

Prof. Dr. Stefan G. Hofmann, Arbeitsgebiet „Translationale klinische Psychologie“ an der Philipps-Universität Marburg. Prof. Dr. Hofmann trat zugleich die Alexander von Humboldt-Professur an, die ihm als höchstdotierter internationaler Wissenschaftspreis Deutschlands 2021 verliehen wurde. Der zuvor in Boston forschende und lehrende Psychologe zählt auf dem Gebiet der Stimmungs- und Angststörungen zu den einflussreichsten Forschenden in seinem Fach.

Prof. Dr. Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt und Professorin für Medizinische Virologie an der Goethe-Universität Frankfurt. Mit ihrem Team arbeitet sie daran, SARS-CoV-2 und COVID-19 zu verstehen, Nachweisverfahren zu optimieren sowie wirksame Angriffspunkte für Medikamente zu finden. Der Deutsche Hochschulverband (DHV) hat ihr 2021 den Titel „Hochschullehrerin des Jahres“ verliehen, unter anderem für ihre Beiträge im Podcast „Coronavirus Update“ des Norddeutschen Rundfunks.

Prof. Dr. Haya Shulman, LOEWE-Spitzenprofessorin am Fachbereich Informatik der Goethe-Universität in Frankfurt, leitet die Abteilung Cybersecurity Analytics and Defenses am Fraunhofer-Institut SIT in Darmstadt und koordiniert den Forschungsbereich Analytics Based Cybersecurity am Nationalen Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE. Sie entwickelt Methoden dafür, unsere Gesellschaft vor Cyberangriffen zu schützen.

LOEWE-Start-Professuren richten sich an exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem frühen Stadium ihrer Karriere, die mit einer Ausstattung von bis zu zwei Millionen Euro für den Zeitraum von sechs Jahren für den Wissenschaftsstandort Hessen gewonnen oder hier gehalten werden. Bisher wurde eine solche Professur vergeben an:

Prof. Dr. Crispin Lichtenberg wurde mit Unterstützung der LOEWE-Förderung an die Philipps-Universität Marburg berufen. Er untersucht insbesondere Verbindungen des Elements Bismut, mit dessen Hilfe sich chemische Reaktionen in Gang setzen lassen, die sonst nicht oder nur unter hohem Aufwand möglich wären.

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