Ministerin Dorn steht mit dem Eigentümer-Ehepaar vor der Doppelvilla in Darmstadt.

Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

Doppelvilla in der Darmstädter Fritz-Bauer-Straße ist „Denkmal des Monats“

Architekten-Ehepaar holte Gebäude der Moderne aus Sanierungsstau

Die Doppelvilla in der Darmstädter Fritz-Bauer-Straße (bis Anfang Mai Hindenburgstraße) ist typisch für den Baustil der Moderne in den 1920er Jahren: Klar und kubisch stehen die beiden blockartigen Baukörper nebeneinander, verbunden mit einem einstöckigen Querriegel; nur die Gauben in den Dächern locken die Symmetrie etwas auf. Diese Kompaktheit und schlichte Form waren es, die das Architekten-Ehepaar Felix und Sibylle Waechter an der Villa fasziniert hat. Sie haben die Doppelhaushälfte mit der Hausnummer 11 restauriert und die historischen Details geschickt in Szene gesetzt. Dieses Engagement wurde nun gewürdigt: Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn hat die Villa heute als „Denkmal des Monats“ ausgezeichnet und 1.000 Euro Preisgeld überreicht.

Ministerin Dorn mit Felix und Sibylle Waechter

„Um Baudenkmäler zu erhalten und zu pflegen, brauchen wir Menschen, die alten Gemäuern wieder neues Leben einhauchen. Felix und Sibylle Waechter haben diese Leidenschaft und das nötige Knowhow“, so Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Ihre sensible Herangehensweise in der Erhaltung der historischen Substanz ist bemerkenswert – und sie legen großen Wert auf die Rolle des Handwerks: Die Sanierungsarbeiten an der Doppelvilla wurden mit dem Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege ausgezeichnet. Damit haben Felix und Sibylle Waechter nicht nur ein Gebäude aus dem Sanierungsstau geholt, sondern auch gezeigt, wie privates Engagement, Denkmalpflege und Handwerksbetriebe gemeinsam dafür sorgen, dass historische Gebäude weiterhin als Teil unseres kulturellen Erbes erhalten bleiben. Ich gratuliere herzlich zur Auszeichnung.“

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Museen und Denkmäler des Monats

Hessens Kulturlandschaft besteht nicht nur aus großen Flaggschiffen, sondern lebt auch von kleinen Perlen. Sie werden mit den Auszeichnunge "Museum des Monats" und "Denkmal des Monats" gewürdigt.

Die Villa entstand zwischen 1925 und 1926 nach den Plänen der Architekten Jakob Krug einem Schüler des Mathildenhöhe-Künstlers Joseph Maria Olbrich, und Sixtus Grossmann. Als im Juni 2019 die Sanierungsarbeiten begannen, befand sich die Doppelvilla seit Jahrzehnten in einem Sanierungsstau. Viele Original-Bauteile schlummerten unter dicken Lack- und Farbschichten, zum Beispiel das Fischgrätparkett im Erdgeschoss. In enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz ließen Felix und Sibylle Waechter unter anderem Fenster, Türrahmen und Türen, die geschwungene Holztreppe, hölzerne Einbauten sowie die gusseisernen Heizkörper restaurieren und im Originalzustand wieder aufleben. Die renovierte Doppelvilla war 2020 für den Hessischen Denkmalschutzpreis nominiert.

Blick in den sonnendurchfluteten Wohnraum der Doppelvilla.

Was ist das "Denkmal des Monats"?

Die im Juni 2018 erstmals verliehene Auszeichnung „Denkmal des Monats“, die mit 1.000 Euro dotiert ist, können Personen, Initiativen oder Körperschaften erhalten. Sie sollen sich bei der Erhaltung ihrer Denkmäler in besonderer Weise verdient gemacht haben. Vorgestellt werden denkmalpflegerische Maßnahmen, die individuell, mit handwerklich-technischer Qualität und besonderem Engagement ausgeführt wurden. Das Landesamt für Denkmalpflege Hessen wählt die Preisträgerinnen und Preisträger aus den Bewerbungen für den Hessischen Denkmalschutzpreis aus. Neben dem „Denkmal des Monats“ wird auch die Auszeichnung „Museum des Monats“ regelmäßig vergeben.

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