Porträtfoto von Alexandra Maria Lara

Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

Hessischer Film- und Kinopreis 2023: Ehrenpreis des MP an Alexandra Maria Lara

Ministerpräsident Boris Rhein zeichnet erfolgreiche Schauspielerin aus

Den Ehrenpreis des Hessischen Ministerpräsidenten beim 34. Hessischen Film- und Kinopreis erhält die Schauspielerin und Präsidentin der Deutschen Filmakademie Alexandra Maria Lara. „Alexandra Maria Lara ist eine herausragende Schauspielerin, die mit ihrer Präsenz und ihrem Können das Publikum weltweit begeistert. Sie verkörpert die Vielfalt und die Qualität des deutschen Films und ist ein Vorbild für junge Talente“, begründete Ministerpräsident Boris Rhein seine Auswahl. „In zahlreichen Filmrollen hat sie in nationalen und internationalen Produktionen mit ihrer außergewöhnlichen Darstellungskraft und ihrem Charisma überzeugt und ihr Talent unter Beweis gestellt, darunter in namhaften Produktionen wie ,Der Untergang‘, ,Rush - Alles für den Sieg‘ und ‚Der Fall Collini‘. Dass ihr der deutsche Film am Herzen liegt, unterstreicht Alexandra Maria Lara auch durch die Tatsache, dass sie als Präsidentin der Deutschen Filmakademie seit 2022 gemeinsam mit Florian Gallenberger Verantwortung übernommen hat und das Ansehen des deutschen Films fördern will. Wegen ihres Könnens und ihres Engagements hat sie die Auszeichnung mit dem Ehrenpreis des Ministerpräsidenten verdient.“

Erste Titelrolle als Teenager

Alexandra Maria Lara wurde 1978 als Tochter von Valentin Plătăreanu, Schauspieler und Vizedirektor des Nationaltheaters Bukarest, und der Sprachwissenschaftlerin Doina Plătăreanu in Rumänien geboren. Vor dem Ceaușescu-Regime floh die Familie Anfang der 80er Jahre erst nach Freiburg, dann nach Berlin, wo Valentin Plătăreanu im Bezirk Charlottenburg eine eigene Schauspiel-Schule gründete. Dort erhielt auch Alexandra Maria Lara ihre Ausbildung, hatte aber schon während ihrer Gymnasialzeit ihre erste Titelrolle: in der ZDF-Vorabend-Serie „Mensch, Pia!“ 1996. Ihren Künstlernamen lieh sich Alexandra Maria Lara von Larissa Lara Antipowa aus „Doktor Schiwago“. Fernsehfilme, „Tatort“ und „Polizeiruf 110“ folgten sowie das Flüchtlings-Drama „Der Tunnel“, 2001 mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Im Kino spielte Lara in Doris Dörries Beziehungs-Drama „Nackt“, 2003 mit dem Deutschen Filmpreis in Silber ausgezeichnet.

Großer Erfolg in "Der Untergang"

2004 brachte ihr einen ihrer größten Erfolge: die Rolle als Adolf Hitlers Sekretärin Traudl Junge im Bunker-Drama „Der Untergang“ von Oliver Hirschbiegel und Bernd Eichinger, das für den Oscar in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ nominiert wurde. 2005 erhielt Lara eine Goldene Kamera als „Beste deutsche Schauspielerin“. Durch „Der Untergang“ wurde der Hollywood-Regisseur Francis Ford Coppola auf Lara aufmerksam und engagierte sie für „Jugend ohne Jugend“. Neben deutschen Filmen wie „Vom Suchen und Finden der Liebe“, „Der Fischer und seine Frau“, „Wo ist Fred?“, „Der Baader Meinhof Komplex“ oder „Rubbeldiekatz“ spielte Lara auch immer wieder in internationalen Filmen wie an der Seite von Kate Winslet in „Der Vorleser“, mit Gérard Depardieu in „Small World“, in „Happy New Year, Colin Burstead“ oder zuletzt in „The King’s Man: The Beginning“ und „La Syndicaliste“. Ein jüngeres Publikum begeisterte die Schauspielerin in Filmen wie „Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“ oder der „Alfons Zitterbacke“-Reihe.

Präsidentin der Deutschen Filmakademie

2007 lernte sie am Set von Anton Corbijns „Control“ den Schauspieler Sam Riley kennen, mit dem sie seit 2009 verheiratet ist. 2008 wurde Lara in die Wettbewerbsjury der 61. Filmfestspiele von Cannes berufen. 2019 erhielt sie bei den Filmkunsttagen Sachsen-Anhalt den Ehrenpreis des sachsen-anhaltinischen Ministerpräsidenten. Seit 2022 ist Lara gemeinsam mit Florian Gallenberger Präsidentin der Deutschen Filmakademie, die unter anderem auswählt, wer den Deutschen Filmpreis erhält.

Die Preisträgerinnen und Preisträger des Hessischen Film- und Kinopreises 2023

Große Gala

Der Hessische Film- und Kinopreis 2023

Der Hessische Film- und Kinopreis kehrte in die Alte Oper zurück: Am 20. Oktober feierten wir das Kino mit einer festlichen Gala. Hier stellen wir die Preisträgerinnen und Preisträger vor.

Der Hessische Film- und Kinopreis wird am 20. Oktober nach drei Jahren Pause erstmals wieder im Rahmen einer festlichen Gala in der Alten Oper Frankfurt verliehen. Den Newcomer-Preis erhält der Filmemacher Behrooz Karamizade. Wer in den weiteren Kategorien einen hessischen Löwen sowie den Schauspieler*innen-Preis des Hessischen Rundfunks erhält, wird bei der Verleihung selbst bekannt gegeben.

Wer ist nominiert?

Nominiert sind

  • in der Kategorie Spielfilm: „Leere Netze“ von Behrooz Karamizade; „Vamos a la Playa“ von Bettina Blümner; „Was man von hier aus sehen kann“ von Aron Lehmann
  • in der Kategorie Dokumentarfilm: „Das Kino sind wir“ von Livia Theuer; „Fitness California“ von Nadine Zacharias; „Einzeltäter Teil 3: Hanau“ von Julian Vogel
  • in der Kategorie Kurzfilm: „Emo Doc“ von Chao Wu; „Zelle 5 – Eine Rekonstruktion“ von Mario Pfeifer; „Als Gottes Blut auf die Schultern der Kinder tropfte“ von Aria Azizi
  • in der Kategorie Hochschulabschlussfilm: „Vom Duft der roten Bete und den Menschen, die ewig leben“ von Petra Stipetic und Maren Wiese, Kunsthochschule Kassel; „Work in Transition“ von Emiliano Proietti, Hochschule RheinMain; „Von dem, was bleibt“ von Johanna Groß, Kunsthochschule Kassel
  • in der Kategorie Drehbuch: „Goldfisch im Dunkeln“ von Kimia Eyzad Panah; „Paws“ von Lukas Rinker; „Jumoke“ von Oliver Hardt

Für den Schauspieler*innenpreis des Hessischen Rundfunks sind nominiert

  • in der Kategorie Hauptrolle: Xidir Koder Alian (in „Asbest“); Nina Kunzendorf (in „Das Mädchen von früher“); Petra Schmidt-Schaller (in „Ein Schritt zum Abgrund“)
  • in der Kategorie Nebenrolle: Lana Cooper (in „Martha Liebermann - Ein gestohlenes Leben“); Brigitte Hobmeier (in „Tatort: Murot und das Paradies“); Anatole Taubman (in „Asbest“)

Der Hessische Kinopreis richtet sich an Programmkinos und Filmkunsttheater und ist mit insgesamt 150.000 Euro dotiert. Er wird in diesem Jahr an elf gewerbliche Filmtheater oder gewerblich betriebene Kinos und an neun nicht gewerbliche Filmtheater, Abspielstätten oder Kinoinitiativen und kommunale Kinos verliehen. Dazu gehen diesmal zwei Anerkennungen an Kinos, die keine reinen Programmkinos oder Filmkunsttheater sind. Hauptpreisträger mit einem Preisgeld in Höhe von je 20.000 Euro sind das Mal seh’n-Kino in Frankfurt, der Filmladen Kassel und das Traumstern Kino in Lich.

Karten zu gewinnen

Die ausgezeichneten Filme werden am 21. und 22. Oktober im Cinéma Frankfurt, in der FilmBühne Bad Nauheim, im programmkino rex in Darmstadt und im Capitol Kino in Witzenhausen gezeigt. Das Cinéma Frankfurt macht den 22. Oktober zum Filmpreis-Sonntag: Ab 10 Uhr laufen die Siegerfilme aller Kategorien. Auch über das Wochenende hinaus werden nominierte und ausgezeichnete Filme wieder in hessischen Kinos zu sehen sein. Auf den Social-Media-Kanälen des Filmpreises (@filmundkinopreis) und des HMWK (@hmwk_hessen) werden bis zur Preisverleihung regelmäßig Karten verlost.

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