Lothar Wekel, Vorsitzender des Landesverbandes Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland des Börsenvereins, ergänzt: „Nahe der Stadt Frankfurt hat Peter Mischung Mitte der 80er Jahre den Wolke Verlag gegründet, mit books on music - auf seiner Homepage erhält man einen Eindruck von dem ungeheuren Spektrum, das seitdem geschaffen wurde, nicht nur im Bereich Sach- und Fachbuch, sondern auch bei den digitalen Publikationen bis hin zum open access. Große Namen finden sich hier ebenso wie Entdeckungen - und die Betrachtungen auf die Musik nehmen auch soziologische, politische, zeitgeschichtliche und künstlerische Standpunkte ein: Von diesem publizistischen Kosmos kann man sich so schnell nicht mehr lösen.
Noch ganz am Anfang steht der inklusive Kinderbuchverlag bli bla blub - er wirbt für mehr Vielfalt, Diversität und Geschlechtergleichheit in Kinderbüchern. Ein erstes Buchprojekt wurde bereits in Papier und Farbe umgesetzt - da können wir den Gründerinnen Özge Efendi und Britta Lützenkirchen gratulieren und weiter viel Erfolg bei der weiteren Ausarbeitung wünschen.“
So ehrte die Jury den Wolke Verlag
Die Jury begründet ihre Ehrung des Wolke Verlages wie folgt: „Wenn ein Musikstück gespielt wird, sind Wörter überflüssig. Worauf es ankommt, findet zwischen den Ausführenden statt. Aber auch der Musik tut es gut, wenn man sich rund um Konzerte, Proben und Hör-Erlebnisse über sie austauschen kann. Sogar für die Musik sind Bücher unentbehrlich. Viele von ihnen erscheinen im Wolke Verlag. Und das seit 43 Jahren. Seit 1980 veröffentlicht das Unternehmen aus Hofheim am Taunus Titel zu zeitgenössischer, vor allem experimenteller Musik und zum Free Jazz. Mit dem Hessischen Verlagspreis ehrt die Jury den Verlag für die Qualität einzelner Titel und die schöne Gestaltung vieler Bände ebenso wie für sein konsequentes Programm.“
Und so den bli bla blub Verlag
Die Jury beeindruckte beim bli bla blub Verlag besonders das gelungene erstes Buch und eine konsequente Zielgruppenorientierung: „Selten hat eine Bewerbung allen Jurymitgliedern ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, hier war dies der Fall. Die Bewerbung, die eigene Mission so überzeugend auf den Punkt gebracht: Rassismussensible und stereotypenfreie Literatur für Kinder. Bücher, in denen alle Kinder eine Chance darauf haben, sich und die eigenen Lebenswirklichkeit wiederzufinden und nicht nur Mehrheitsstereotypen.
Eine Neugründung, ein Start-up, mit einer Mission für ein wirklich wichtiges Thema - nämlich Diversität und Inklusion, einer noch wichtigeren Zielgruppe - Kinder und eine Selbstverpflichtung zum sensitive proofreading mit dem sichergestellt werden soll, dass der eigene Anspruch und publizistische Wirklichkeit nicht auseinanderklaffen.“
Hintergrund „Hessischer Verlagspreis:
Der Verlagspreis ist Teil einer Initiative zur Verlagsförderung des Landes Hessen und des Landesverbandes Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V. Er verfolgt das Ziel, die kulturelle Vielfalt der Verlage in Hessen zu würdigen, sie zu unterstützen und zu erhalten. Außerdem sollen mit ihm die Verbreitung und der Vertrieb von Büchern gefördert und die komplexe und herausfordernde Verlagsarbeit in einer anspruchsvollen Phase sämtlicher Digitalisierungsaktivitäten in den Mittelpunkt gestellt werden.
Bewerben können sich alle unabhängigen Verlage mit Firmensitz in Hessen, deren jährlicher Umsatz unter zwei Millionen Euro liegt. Die Ausschreibung richtete sich an alle Verlagssparten (Belletristik, Lyrik & Sachbuch, Fachbuch & Wissenschaft sowie Kunst- & Regionalbuch). Verlagsstrategie und das Gesamtprogramm, nicht einzelne Bucherfolge oder bekannte Autoren, hatte die Jury zu bewerten. Der Jury gehörten an: Florian Balke (FAZ), Katharina Hesse (Stiftung Buchkunst), Björn Jager, (Hessisches Literaturforum), Jutta Leimbert (Buchhandlung Vaternahm, Wiesbaden), Hans Sarkowicz (Hessischer Rundfunk), Ute Schwens (Deutsche Nationalbibliothek), Aljoscha Walser (Berater für die Medienindustrie und ihre Dienstleister).