An der Königsteiner Straße in Bad Soden steht ein Kleinod im Jugendstil: Die Villa Stosch zieht mit ihrer hellen Fassade, der Turmhaube über dem Treppenhaus und den epochentypischen Blumenranken-Ornamenten entlang der Regenrinne die Blicke auf sich. Das Eigentümer-Paar Fabienne Caron und Dr. Michael Schrader hat die Villa fachgerecht und mit gekonntem Blick für die Details des Jugendstils restauriert. Dieses Engagement wird nun gewürdigt: Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn hat das Haus heute als „Denkmal des Monats“ ausgezeichnet und 1.000 Euro Preisgeld an das Ehepaar überreicht.
„Die Königsteiner Straße ist eine bedeutende Chaussee, an der sich einige historische Gebäude entlangreihen – die Villa Stosch aber sticht heraus: Mit eleganten Linien und floralen Schwüngen zeigt sie uns die Naturfaszination des Jugendstils“, so Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Fabienne Caron und Dr. Michael Schrader haben hier ein stimmiges Ensemble aus historischer Innenausstattung, einladendem Äußeren und romantischem Garten geschaffen. Sie zeigen uns mit ihrer Arbeit, wie lebendig und dynamisch Denkmalpflege ist; sie verbindet Tradition mit der Moderne und bringt Leben in alte Mauern. Privates Denkmalengagement und eine dem Gebäude angemessene Nutzung leistet einen zentralen Beitrag dazu, unser Kulturerbe lebendig und authentisch zu erhalten. Ich danke Fabienne Caron und Dr. Michael Schrader herzlich für ihren Einsatz und gratuliere zur Auszeichnung.“
Die Villa Stosch wurde 1900 gebaut und nach einem Freiherrn von Stosch benannt. Denkmalwürdig ist das Haus vor allem wegen seines Inneren: Dort finden sich viele bau- und kunsthandwerkliche Ausstattungen des bürgerlichen Jugendstils. Zum Beispiel gibt es große Atelierfenster und einen Freskenzyklus, der die zarten floralen Details der Fassade aufnimmt. Brandmalereien zeigen Burgen der Region und Motive der Rhein- und Lahnromantik. Bei ihrer Sanierung achteten Fabienne Caron und Dr. Michael Schrader akribisch darauf, diese historischen Bestandteile zu erhalten. Die durch frühere Renovierungen stark überformte Fassade führten sie mit Hilfe von alten Abbildungen in ihren ursprünglichen Bauzustand zurück.
Was ist das „Denkmal des Monats“?
Die im Juni 2018 erstmals verliehene Auszeichnung „Denkmal des Monats“, die mit 1.000 Euro dotiert ist, können Personen, Initiativen oder Körperschaften erhalten. Sie sollen sich bei der Erhaltung ihrer Denkmäler in besonderer Weise verdient gemacht haben. Vorgestellt werden denkmalpflegerische Maßnahmen, die individuell, mit handwerklich-technischer Qualität und besonderem Engagement ausgeführt wurden. Das Landesamt für Denkmalpflege Hessen wählt die Preisträgerinnen und Preisträger aus den Bewerbungen für den Hessischen Denkmalschutzpreis aus. Neben dem „Denkmal des Monats“ wird auch die Auszeichnung „Museum des Monats“ regelmäßig vergeben.