Wiesbaden. „Satire darf alles – aber ihr darf auch widersprochen werden“: Mit diesen Worten hat Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn im Plenum des hessischen Landtages ihre Kritik an der Aktion #allesdichtmachen erneuert. In dieser Aktion mit ursprünglich 50 meist sarkastischen und oft provozierenden Videos hatten Schauspielerinnen und Schauspieler sowie ein Regisseur den Umgang der Bundesregierung und auch der Medien mit der Corona-Pandemie kritisiert.
„Über die Angemessenheit der Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie gibt es zu Recht eine breite Debatte. In der Aktion #allesdichtmachen suggerieren in meiner Wahrnehmung besonders einzelne Videos, aber auch die Zusammenschau insgesamt ein Bild des ,Wir gegen die‘, also ,wir Eingeschränkte‘ gegen ,die, die uns einschränken‘. Diesen Gegensatz finde ich falsch“, erklärte Kunstministerin Dorn. „Insbesondere erscheint dieses ,Die‘ durch die Inszenierung der Videos als eine Einheit aus Politik, Wissenschaft und Medien. Es entsteht der Eindruck, dass innerhalb dieser Ebenen und vor allem zwischen diesen Ebenen keine Diskussion oder gar Kritik geschieht. Das ist nachweislich falsch. In unsere Demokratie finden die Debatten ja quer durch alle Gruppen der Gesellschaft statt. Dieser Diskurs des ,Wir‘ gegen ,Die‘ ist, gerade wenn er aus der politischen Mitte heraus geschieht, hoch gefährlich. Gerade weil es rechte Kräfte sind, die diesen Mythos der Gleichschaltung verbreiten, darf ein solches Bild nicht unwidersprochen bleiben.“