Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

Goethe-Plakette für Geschichtsvermittlerin Prof. Dr. Ursula Braasch-Schwersmann

Marburg. Prof. Dr. Ursula Braasch-Schwersmann arbeitet seit Jahrzehnten daran, das gesammelte Wissen des Hessischen Landesamtes für geschichtliche Landeskunde den Bürgerinnen und Bürgern zugänglich zu machen und zu vermitteln, die Einrichtung zu öffnen und ins digitale Zeitalter zu überführen. Für ihr Engagement hat Wissenschafts- und Kunstministerin Angela Dorn ihr jetzt die Goethe-Plakette verliehen, die höchste Auszeichnung, die das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst vergibt. Pandemiebedingt musste die Übergabe ohne die übliche öffentliche Feierstunde stattfinden.

Wissen den Menschen zur Verfügung stellen

„Offen sein, Erkenntnisse und Gedanken der Gemeinschaft zur Verfügung stellen: Diese Einstellung lebt Prof. Dr. Ursula Braasch-Schwersmann“, erklärt Wissenschaftsministerin Dorn. „Als Leiterin des Landesamtes für geschichtliche Landeskunde hat sie gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern digitale Strategien entwickelt und damit vor allem den Bürgerinnen und Bürgern das gesammelte Wissen des Landesamtes und auch anderer kulturgeschichtlicher Einrichtungen zugänglich gemacht. Sie wird im kommenden Jahr in den Ruhestand gehen – und wir betrachten mit Hochachtung, was sie für das Land Hessen, für die Forschung und vor allem für seine Menschen geleistet hat.“

40 Jahre lang dem Landesamt treu

Braasch-Schwersmann kam 1979 als studentische Hilfskraft in das Landesamt, dem sie mehr als 40 Jahre lang verbunden bleiben sollte, als wissenschaftliche Angestellte und Akademische Rätin und seit 1995 als Akademische Direktorin. Das Landesamt für geschichtliche Landeskunde war damals vor allem eine universitär geprägte interdisziplinäre Forschungseinrichtung, von deren Ergebnissen in erster Linie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler profitierten. Als Leiterin gelang es Ursula Braasch-Schwersmann, diesen Kreis um ein Vielfaches zu erweitern. Eine große Rolle spielte dabei LAGIS, das Landesgeschichtliche Informationssystem Hessen, das in Eigenregie des Landesamtes entwickelt wurde. Braasch-Schwersmann, seit 2000 Honorarprofessorin an der Philipps-Universität Marburg, sitzt auch über Hessen hinaus in zahlreichen wissenschaftlichen Gremien und Kommissionen.

„Ich danke Ursula Braasch-Schwersmann herzlich dafür, dass sie mit so viel Leidenschaft und Sachverstand Hessens Landeskunde einen zentralen Ort gegeben hat, den man mit Expertise und Offenheit verbindet“, so Ministerin Dorn. „So hat sie uns und vielen Einrichtungen geholfen, einen Schatz an wissenschaftlich gesicherten historischen Arbeitsergebnissen zu heben, nicht nur für einen engen Forscherkreis, sondern eben auch für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger.“

Was ist die Goethe-Plakette?

Die Goethe-Plakette wird seit 1949 an Personen verliehen, die mit ihrer Arbeit die Kunst und Kultur des Landes gefördert und geprägt haben. Bisher ausgezeichnet wurden unter anderem die Gründerin der Kinderakademie Fulda Helen Bonzel, der Keltenforscher Otto-Herman Frey, der ehemalige Städel-Direktor Max Hollein und der Kasseler Energieforscher Werner Kleinkauf.

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