Die ehemalige Synagoge in Meißner-Abterode hat eine bewegte Geschichte: Von den Nationalsozialisten wurde sie geschändet, später mehrfach umgebaut; die ursprüngliche Nutzung ging verloren. Die Vereine „Aufwind – Verein für seelische Gesundheit e.V.“ und „Freundinnen und Freunde des jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis“ haben aus dem Gotteshaus einen Lern- und Gedenkort für jüdisches Leben gemacht.
Denkmal des Monats
Ehemalige Synagoge in Meißner-Abterode
Die Synagoge in Abterode wurde 1871 gebaut. Während des Novemberpogroms 1938 vernichteten die Nazis die Inneneinrichtung. Danach diente das Haus als Lagerraum und in den 1990er Jahren als Bankfiliale. Große Teile der Baustruktur und des Raumgefühls gingen verloren, ehe sich die Vereine „Aufwind – Verein für seelische Gesundheit e.V.“ und die „Freundinnen und Freunde des jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis“ des Gebäudes annahmen. Im Erdgeschoss richteten sie einen Laden ein, der Menschen mit Behinderungen Arbeitsplätze bietet. Im Obergeschoss konnten faszinierende Vasen- und Rankenmalereien, Davidsterne in den Deckenfeldern sowie Schablonenmalereien an den Wänden gesichert und gereinigt werden; sie vermitteln einen authentischen Eindruck der ehemaligen Synagoge. Heute entdecken die Besucherinnen und Besucher dort Schriften, Gebetbüchern und rituelle Gegenstände. Zudem gibt es Lernangebote zu jüdischen Festen, Alltagsleben, Erinnerungskultur oder Antisemitismus.