Doktorhut in der Nahaufnahme

Ehrenprofessur des Landes

Mit dem Ehrentitel „Professorin“ oder „Professor“ werden seit 2006 Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise um Wissenschaft und Kunst verdient gemacht haben. Die Ehrenprofessur wird auf Vorschlag des Hessischen Ministers oder der Hessischen Ministerin für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur durch Kabinettsbeschluss verliehen.

Bisherige Ausgezeichnete

Petra Roth war viele Male die Erste: die erste weibliche Kreisvorsitzende der CDU, damals in Frankfurt, das erste direkt gewählte Stadtoberhaupt von Frankfurt und die erste Frau überhaupt in diesem Amt. Mit Pioniergeist hat sie sich neue Wege erschlossen und könne auf eine beeindruckende Lebensleistung zurückblicken. Roth hat das Amt als Oberbürgermeisterin der Stadt Frannkfurt von 1995 bis 2012 nicht nur hervorragend ausgefüllt, sondern es sich zu eigen gemacht.

Friedrich von Metzler, verliehen am 13. August 2018

Friedrich Albert Moritz von Metzler wurde am 23. April 1943 in Dresden geboren. Seine Ausbildung zum Bankier führte ihn nach Großbritannien, in die USA und Frankreich, ehe er 1969 in das Frankfurter Bankhaus B. Metzler seel. Sohn & Co eintrat – in elfter Generation. Seine Arbeit galt jedoch nicht nur dem Finanzplatz Frankfurt. Friedrich von Metzler förderte beispielsweise maßgeblich den Erweiterungsbau, der seit einigen Jahren das Städelmuseum bereichert. Zudem engagiert er sich im Freien Deutschen Hochstift und damit für das Romantikmuseum, im Frankfurter Bürgerhospital und in der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. 1998 gründete er die „Albert und Barbara von Metzler-Stiftung“, die besonders Kinder und Jugendliche beim Sprechen, Lesen und Lernen fördert und Familien mit sozialen Nöten unterstützt.

Auch mit der Goethe-Universität ist von Metzler eng verbunden: Sein Bankhaus unterstützt die Hochschule mit Spenden und hat 1992 die Metzler-Stiftungsgastprofessur für internationale Finanzwirtschaft ins Leben gerufen. Die Professur war einer der Grundsteine beim Neuaufbau des damaligen Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften hin zur heutigen Abteilung Finanzen der Goethe-Universität und des House of Finance an der Hochschule.

Dr.-Ing. E.h. Friedhelm Loh

Dr. Friedhelm Loh zählt mit seinen Stiftungen und seiner engagierten Arbeit zu den großen Bildungsförderern. Er hat nicht nur eine global erfolgreiche Unternehmensgruppe geformt, sondern auch als Präsident und Ehrenpräsident auf Lebenszeit des Zentralverbands der deutschen Elektroindustrie (ZVEI) die Branche weiter nach vorne gebracht. Als Mitinitiator der Gründung von StudiumPlus fördert Dr. Friedhelm Loh das Duale Studium in Kooperation mit der Technischen Hochschule Mittelhessen.

Emil Mangelsdorff, verliehen am 5.12.2015

Geboren 1925, zählt als moderner Mainstream-Musiker zu den profiliertesten Solisten sowie Komponisten des deutschen Jazz und gilt als einer der weltbesten Saxophonisten. Für seine Platte „Swinging Oildrops“ erhielt er den Deutschen Schallplattenpreis, für seine musikalischen Verdienste und sein politisches Engagement den Hessischen Jazzpreis, die Wilhelm-Leuschner-Medaille des Landes Hessen, die Goethe-Plakette und die Johanna-Kirchner-Medaille.

Er selbst versteht sich als Künstler mit gesellschaftlicher Verantwortung. Das unterstreicht er beispielsweise durch seine Gesprächskonzerte „Swing-Tanzen verboten! Jazzmusiker im Nationalsozialismus“, in denen Mangelsdorff, der selbst damals selbst als Mitglied der Swing-Jugend verfolgt wurde, über die kulturelle Unterdrückung im NS-Staat berichtet.

Dr. Martin Viessmann, verliehen am 10.10.2013

Geboren 1953, hat sich durch jahrzehntelange Förderung von Wissenschaft, Kunst und Kultur große Verdienste erworben. Im Bereich der Wissenschaft unterstützt er zum Beispieldie Forschung am Institut für dezentrale Energien und Management School der Universität Kassel und das Projekt ETA-Fabrik an der Technischen Universität Darmstadt. Lange hat er auch das Marburger Zentrum für Kanada-Studien unterstützt und seit 1994 engagiert er sich im Marburger Universitätsbund.

Sein weiteres Engagement gilt dem Ausbau des Dualen Studiums. Herr Dr. Viessmann stellt dazu an der Technischen Hochschule Mittelhessen 80 und an der Berufsakademie Nordhessen 60 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Seit den 90er Jahren ist er in Nordhessen als Förderer von Kultur und Kunst bekannt. Die von ihm 2010 eingerichtete Viessmann Allendorf Stiftung unterstützt Kulturprojekte mit hohen Beträgen, wie z.B. den Kultursommer Nordhessen, den literarischen Frühling Nordhessen sowie das Christian Daniel Rauch-Museum in Bad Arolsen. Sein Unternehmen beteiligt sich darüber hinaus regelmäßig mit eigenen Exponaten an der Landesinitiative „Kunst privat“.

Dr. Herbert Günther, verliehen am 14.05.2012

Geboren 1943, hat sich durch seine hauptberufliche Tätigkeit als Leiter der Abteilung Recht und Verfassung in der Hessischen Staatskanzlei (1988 bis 2010) und durch seine jahrzehntelange Lehrtätigkeit große Verdienste um die Wissenschaft erworben. Zu seinen Aufgaben gehörten u.a. die Bearbeitung verfassungsrechtlicher Fragen und die Vertretung des Landes vor dem Bundesverfassungsgericht und dem Staatsgerichtshof. Aufgrund seines großen Engagements hat er zunehmend Einfluss auf die Fortentwicklung der rechtswissenschaftlichen Erkenntnis über das hessische Verfassungs- und Verfassungsprozessrecht nehmen können.

Seit 1988 bietet er an den Universitäten Gießen und Marburg Vertiefungsvorlesungen zum Strafprozessrecht und zum Verfassungs- und Verfassungsprozessrecht an. Bereits seit 1974 ist er zudem Dozent an der Archivschule Marburg mit dem Fach „Archivrecht im Rahmen des allgemeinen Verwaltungsrechts“. Er steht auch nach Eintritt in den Ruhestand dem Land für die Führung der anhängigen Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht und dem Staatsgerichtshof auf Anforderung des Ministerpräsidenten zur Verfügung. Außerdem ist er Mitherausgeber der Zeitschrift für Landes- und Kommunalrecht in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland.

Dr. Hans-Helmut Becker, verliehen am 27.08.2008

Geboren 1949, kam nach dem Ingenieurstudium in Saarbrücken und dem Studium der Betriebswirtschaftslehre in Göttingen 1980 zum Volkswagenwerk nach Kassel, wo er verschiedene Stationen durchlief. 2006 wurde er Leiter dieses Werks. Im Jahr 2000 promovierte er an der Universität Aachen im Fachbereich Gießereiwesen. Er steht für die überaus erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Universität Kassel und dem Volkswagenwerk Kassel.

Becker trägt maßgeblich dazu bei, dass der Standort Kassel im Bereich der anwendungsorientierten Forschung, im Technologie-Transfer und im Prozess der Produktionsinnovation als markanter Leuchtturm im nationalen und internationalen Kontext auffällt. Bilaterale Entwicklungs- und Forschungsvorhaben und die Investition in gemeinsame Infrastrukturprojekte, durch welche die angewandte Forschung zum Vorteil der gesamten Region Nordhessen gestärkt würde, sind beispielhaft. Dazu gehörten das Anwendungszentrum Metallformgebung, dessen wichtigster industrieller Partner das VW-Werk sei, und die von diesem initiierte Stiftungsprofessur Gießereitechnik an der Universität Kassel.

Ruth Lapide, jüdische Theologin und Historikerin

Dr. h.c. Arno Lustiger, Historiker und Schriftsteller

Dr. jur. Dr. h.c. mult Reinfried Pohl, Unternehmer, Frankfurt

Barbara Scheuch-Vötterle, Bärenreiter Verlag Kassel

Wolfgang Strutz, ehemaliger Präsident Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft

Dr. h.c. Ludwig Braun, Firma Braun Melsungen

Senator E.h. Carlo Giersch, Unternehmer, Frankfurt

Siegfried Heinrich, u.a. künstlerischer Leiter Hersfelder Festspielchor

Dr. Salomon Korn, Jüdische Gemeinde Frankfurt

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