Forschungsdaten sind im digitalen Zeitalter elementarer Bestandteil datengetriebener Innovation. So werden beispielsweise in den modernen Biowissenschaften immer größere Datenmengen erzeugt, die in komplexen Methoden analysiert werden müssen. Um Forschende bei ihren Analysen zu unterstützen und das Potenzial dieser Daten vollständig auszuschöpfen, wurde das Deutsche Netzwerk für Bioinformatik-Infrastruktur (de.NBI) gegründet. Mehr als 40 Forschergruppen aus ganz Deutschland sind an diesem Netzwerk beteiligt und haben sich zu acht themenorientierten Servicezentren zusammengeschlossen. Neben speziell zugeschnittenen Bioinformatik-Tools und Analyse-Workflows bieten die de.NBI-Servicecenter auch kostenlose professionelle Trainingskurse und Einzelfall-bezogene Beratung für Forschende der Lebenswissenschaften an.
Um den Forschenden die notwendigen Rechen- und Speicherkapazitäten zur Verfügung zu stellen, hat de.NBI darüber hinaus eine moderne Cloud-Infrastruktur aufgebaut, die über sechs Standorte in Deutschland verteilt ist und zu den größten akademischen Cloud-Angeboten in Europa gehört. Der bislang einzige hessische de.NBI-Cloud-Standorten befindet sich an der Justus-Liebig-Universität in Gießen, unter der Leitung von Prof. Dr. Alexander Goesmann. Neben der schnellen und kostenfreien Bereitstellung von Ressourcen liegt der Fokus am Standort Gießen insbesondere auf der Integration moderner Big-Data-Technologien in die Bioinformatik sowie der Erforschung und Bereitstellung von Cloud-nativen Anwendungen für Forschungsdaten als Teil der nationalen deutschen Forschungsdateninfrastruktur.
Im Zuge des Digitalpaktprojekts wird die Fortführung und Weiterentwicklung von de.NBI mit seinem bislang einzigen hessischen Standort vorangetrieben. Gleichzeitig dient das Projekt als Beispiel für die Etablierung von Cloud-basierten Forschungsinfrastrukturen in Hessen. Perspektivisch ist eine fachübergreifende Ausweitung zur Schaffung eines Anwendungsleuchtturms im Bereich Cloud Computing geplant.