Die ehemalige Wachswarenfabrik EIKA in Fulda

Ehemalige Wachswarenfabrik EIKA

Gerd und Kerstin Hausner bauten eine ehemalige Wachswarenfabrik in Fulda behutsam und kenntnisreich zu einem Wohnhaus mit Industriecharme um. Dafür belegten sie 2020 den zweiten Platz beim Hessischen Denkmalschutzpreis in der Kategorie "private Eigentümerinnen und Eigentümer".

Mit einem hohen Maß an Idealismus, Risikobereitschaft und denkmalpflegerischer Sensibilität ist es dem Ehepaar Hausner gelungen, das EIKA-Gebäude, ein Industriegebäude, das für die Stadt Fulda aus geschichtlicher und städtebaulicher Sicht von besonderer Bedeutung ist, einer neuen Nutzung zuzuführen.

Das an exponiertem Standort weithin sichtbare, markante Gebäude war seit 1824 Sitz des Traditionsunternehmens Eickenscheidt, später EIKA, dem Zentrum der deutschen Kerzenfabrikation. Mit der Insolvenz des traditionsreichen Unternehmens war die Zukunft des Kulturdenkmals unsicher geworden. Seinen „Retter“ fand das Kulturdenkmal schließlich in der Familie Hausner, die das 1902 erbaute Fabrikgebäude übernahm. Jüngere Anbauten wurden entfernt, vor allem aber musste der Hausschwamm, der sich in Folge jahrzehntelangen Leerstands entwickelt hatte, behoben, das Mauerwerk saniert und das Dach abgedichtet werden. Im Erdgeschoss konnten neun historische Fenster erhalten werden, alle anderen wurden durch detailgetreue Repliken ergänzt. Im Inneren blieb die Raumstruktur der ehemaligen Manufaktur samt Gebrauchsspuren unverändert und die Haustechnik wurde komplett erneuert.

Seit der Restaurierung (2016-2019) wird das Gebäude vom Malteser Hilfsdienst genutzt. In den großzügigen Räumlichkeiten konnten die Malteser-Institutionen mit ihren vielfältigen Angeboten konzentriert und zentralisiert werden. Auch ein Yoga- und ein Filmstudio haben sich dort angesiedelt. 

Schlagworte zum Thema