Fachwerkhaus in Wiesbaden

Fachwerkhaus Delkenheim

Gudrun und Andreas Friesenhahn aus Delkenheim haben einem der ältesten Fachwerkhäuser Wiesbadens neues Leben eingehaucht. Damit belegten sie 2020 den zweiten Platz in der Kategorie "private Eigentümerinnen und Eigentümer".

Mit einem hohen Maß an Eigeninitiative und denkmalpflegerischer Sensibilität ist es Gudrun und Andreas Friesenhahn gelungen, eines der ältesten Fachwerkgebäude Wiesbadens behutsam zu sanieren. Auch durch umfangreiche Recherchen und Erkenntnisse haben die Preisträger einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Ortsbildes geleistet. Die vorbildliche Maßnahme zeigt, wie sich zeitgemäßes Wohnen im Kulturdenkmal verwirklichen lässt.

Das 1575 erbaute Fachwerkhaus ist Teil einer historischen Mühlenanlage. Die Preisträger haben sich in hohem Maß auf die Geschichte des Gebäudes eingelassen und sowohl das Obergeschoss mit seinen niedrigen Decken, als auch die historische Ausstattung, wie Dielenböden, Türblätter und deren Bekleidung, Treppen und Treppenbeschläge, erhalten. Das marode Fachwerk wurde in traditioneller Zimmermannstechnik wieder hergestellt, bestehende Strohlehmausfachungen ebenso erhalten und repariert wie die Ausstattung. Die vielen Details des Fachwerkbaus, wie die historische Deckenmalerei aus dem Jahr 1575 oder die geschwärzte Decke über der ehemaligen Feuerstelle, wurden sorgfältig dokumentiert und restauriert. Historische Fenster und Fliesen runden die behutsame Sanierung des Fachwerkhauses ab. Um dennoch modernen Wohnkomfort für eine vierköpfige Familie bieten zu können, wurde ein moderner Anbau ergänzt.

Für die Orts- und Stadtgeschichte stellen die anlässlich der Sanierung vorgenommenen Erkenntnisse der Bauforschung einen großen Gewinn dar, erbrachten sie doch den Nachweis dafür, dass es sich bei dem Fachwerkhaus um einen Teil einer großen Hofanlage handelte, die im Laufe der Jahrhunderte mehrfach geteilt und nun wieder zusammen geführt wurde.  

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