Das efeubewachsene Gustav-Hüneberg-Haus

Gustav-Hüneberg-Haus in Volkmarsen

Der Arbeitskreis Rückblende - Gegen das Vergessen e.V. hat das Gustav-Hüneberg-Haus in Volkmarsen zu einem Lernort über die regionale deutsch-jüdische Geschichte ausgebaut. Dafür bekam er 2019 den Ehrenamtspreis der Staatskanzlei bem Hessischen Denkmalschutzpreis.

Seit 25 Jahren engagiert sich der Arbeitskreis Rückblende - Gegen das Vergessen e.V. bereits dafür, die deutsch-jüdische Geschichte in Volkmarsen präsent zu halten. Eine seiner wichtigsten Aufgaben sieht der Verein in der Auffindung und Bewahrung der wenigen, noch vorhandenen Zeugnisse der deutsch-jüdischen Vergangenheit. Dabei geht es ihm nicht nur um das Bewahren dieser Zeugnisse, sondern auch darum, nachfolgende Generationen für dieses schwierige Kapitel deutscher Geschichte  zu sensibilisieren.

Im Rahmen seiner Forschungen entdeckte Ernst Klein, erster Vorsitzender des Vereins, vor Jahren bereits Anzeichen für die Existenz eines jüdischen Ritualbades (Mikwe) in Volkmarsen. Er verortete diese schließlich im Keller eines Fachwerkhauses aus dem 13. Jahrhundert, dem Gustav-Hüneberg-Haus, und so begann der Verein im Jahr 2013 mit der Erforschung des Kellers. Tatsächlich fanden sich Spuren der Mikwe, die schließlich mit Hilfe der Denkmalbehörden und freigelegt und dokumentiert werden konnte. Neben der etwa 500 Jahre alten Mikwe wurden auch hebräische Schriftzeichen und Symbole entdeckt.

Mit vorbildlichem ehrenamtlichem Engagement sammelte der Verein die notwendigen Mittel, um das Gebäude zu erwerben, zu restaurieren und zu einem außerschulischen Lernort über die regionale deutsch-jüdische Geschichte auszubauen. Nicht nur ist das einst verschüttete jüdische Ritualbad nun wieder für die Öffentlichkeit zugänglich, es wird auch durch eine umfangreiche Dauerausstellung und die hervorragende Vermittlungsarbeit des Vereines eingerahmt. Für dieses Engagement wird der Verein mit Ehrenamtspreis des Hessischen Denkmalschutzpreises 2019 ausgezeichnet.

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