Eine Fachwerkhäuser-Zeile in Alsfeld; das Haus in der Mitte, beige-hellbraun gehalten mit historischen Fotos im Schaufenster im Erdgeschoss, ist das Preisträgerobjekt

Haus Helbig in Alsfeld

Den zweiten Platz des Hessischen Denkmalschutzpreises 2022 in der Kategorie „Privates Bauen“ bekam Rudolf Knierim für sein Projekt Haus Helbig in Alsfeld.

Objekt: Haus Helbig
Preisträger: Rudolf Knierim; Architekt / Baubetreuung: Katja May, Historicus GmbH
2. Preis in der Kategorie Privates Bauen: Geldpreis 5000 €, Bronzeplakette und Urkunde

Votum der Jury

Mit viel Optimismus, Risikobereitschaft und Gespür für historische Bausubstanz hat Rudolf Knierim ein Fachwerkhaus in der historischen Kernstadt von Alsfeld instandgesetzt und damit einen wertvollen Beitrag zum Erhalt des Altstadtensembles geleistet. Die Jury war sich darin einig, dass die Aufwertung der Fassade durch historisch korrekte Fensternachbauten vorbildlich für den Erhalt der Gesamtwirkung des historischen Stadtkerns ist. Sie lobte auch die handwerkliche Umsetzung im Inneren mit dem Erhalt der vielen baulichen Details. Auch von der geplanten Nutzung des Gebäudes durch Vermietung als Ferienwohnung profitiere Alsfeld zweifellos.

Blick in das restaurierte Fachwerkhaus in Alsfeld: eine geschwungene Holztreppe, Wohnräume

Hintergrund

Rudolf Knierim erwarb das um 1800 erbaute Haus Helbig, um sein in der unmittelbaren Nachbarschaft gelegenes Elternhaus vor Veränderungen zu schützen. „Ich liebe meine Heimatstadt Alsfeld und den wunderbaren Altstadtkern“, sagt Knierim, der das Gebäude 2017 - 2021 sanieren ließ. Die Wirkung der Fassade für die Gesamtwirkung des historischen Stadtkerns war ihm dabei besonders wichtig. Im Inneren konnten Türen, Dielen, Treppen, Brüstungsgitter, Fliesen und sogar die historischen Gussheizkörper gesichert, gereinigt und aufgearbeitet werden. Die Haustechnik wurde modernisiert und ebenso behutsam in das Raumgefüge integriert wie eine auf das Gebäude abgestimmte Dämmung. „Mit der Instandsetzung des Gebäudes möchte ich ein Beispiel dafür geben, wie ein Denkmal sorgsam wieder hin zum ursprünglichen Zustand entwickelt werden kann und aufzeigen, dass es dadurch wieder Teil des Ganzen wird“, sagt Knierim. Besonders stolz ist er auf die in der Formensprache der 1920er Jahre gestaltete Schaufensterfassade.

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