Preisträger: Gedenkstätte Speier Angenrod e.V.
Preis: Urkunde und Geldpreis (2.500 €)
Das sogenannte „Haus Speier“, ein um 1800 errichtetes Fachwerkwohnhaus, befindet sich unmittelbar an der Ortsdurchfahrt von Alsfeld-Angenrod und ist eines der letzten Zeugnisse der einst lebendigen und bedeutenden jüdischen Gemeinde in Angenrod.
Die zu Beginn des 18. Jahrhunderts gegründete Gemeinde entwickelte sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zur zahlenmäßig stärksten jüdischen Gemeinde im Altkreis Alsfeld. Um 1900 machte der jüdische Bevölkerungsanteil noch fast ein Viertel der Dorfbevölkerung aus. Von 60 jüdischen Bewohnern zu Beginn der NS-Zeit verblieben bis Kriegsbeginn nur noch sieben in Angenrod. Sie lebten monatelang im sogenannten „Ghetto-Haus Speier“, bevor sie 1942 nach Theresienstadt deportiert wurden. Neben dem „Haus Speier“ erinnern nur noch die ehemalige, heute als Wohnhaus genutzte Judenschule und der jüdische Friedhof am Ortsrand an die einst florierende jüdische Gemeinde.