Das preisgekrönte Fachwerkhaus in Groß-Umstadt, ein hübsches Haus mit blaugrau-weißem Fachwerk

Kirchstraße 8 in Groß-Umstadt-Wiebelsbach

Der zweite Preis des Hessischen Denkmalschutzpreises in der Kategorie „Wohnen im Denkmal“ ging 2024 an Anne und Philipp Schwarz für die Instandsetzung eines schwer geschädigten Hauses.

Objekt: Kirchstraße 8 in Groß-Umstadt-Wiebelsbach

Preisträger: Anne und Philipp Schwarz

Architekturbüro: Friedrich Staib

Preis: 2. Preis in der Kategorie Wohnen im Denkmal, 3000 €, Bronzeplakette und Urkunde 

Votum der Jury

Die Jury würdigte den Mut der Preistragenden, sich für die Instandsetzung eines durch einen Wasserschaden und langen Leerstand schwer geschädigten Hauses zu entscheiden, dessen Potential sich erst auf den zweiten Blick offenbarte. Mit viel Eigenleistung sei es gelungen, so viel historische Bausubstanz wie möglich zu erhalten.  Reparaturen seien nur unter Zweitverwendung von Altholz vorgenommen worden. Mit einem enormen Aufwand sei es gelungen, das unter Putzschichten verborgene Fachwerk gemäß seiner ursprünglichen, sehr besonderen Farbigkeit wieder zur Geltung zu bringen. Auch die Verwendung von ausschließlich historisch überlieferten Materialien wie Lahm, Kalk und Kaseinfarben wurde positiv bewertet. Die Jury lobte die Begeisterung der Preistragenden für ihr Kulturdenkmal, das auch eine Aufwertung für das Ortsbild bedeute. 

Inschrift im Fachkwerk: "Im Jahr 1807 habe ich uns dieses Haus erbaut"

Hintergrund

Als Philipp und Anne Schwarz das 1768 erbaute Haus, das 1807 nach Wiebelsbach transloziert wurde, zum ersten Mal besichtigten, war nur im Nebengebäude freiliegendes Fachwerk zu erkennen. „Das ganze Haus war rundum verschalt und wir hatten zum Zeitpunkt des Kaufs keine Vorstellung davon, welcher Schatz sich unter der Verschalung verbarg“, erinnern sich Bauherren. Auf der Basis von Fachgutachten und in Zusammenarbeit mit den Denkmalbehörden haben sie das Potential des Gebäudes erkannt und ihm seine ursprüngliche, historisch verbürgte Erscheinung zurückgegeben. Sowohl die Anhebung des durch den Wasserschaden abgesackten Gebäudes, als auch die Freilegung der Fachwerkfassade waren besondere Höhepunkte der Maßnahme, die von 2020 bis 2023 durchgeführt wurde.

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