Blick auf die Gedenkstätte Point Alpha mit Beobachtungsturm.

Kulturdenkmal Point Alpha

Der Förderverein Point Alpha engagiert sich für den Erhalt der Mahn-, Gedenk- und Begegnungsstätte an der ehenaligen innerdeutschen Grenze. Dafür bekam er 2024 den Ehrenamtspreis des Hessischen Denkmalschutzpreises.

Objekt: Kulturdenkmal Point Alpha

Preisträger: Förderverein Point Alpha e.V.

Preis: Ehrenamtspreis des Hessischen Denkmalschutzpreises, 2.500 €, Bronzeplakette und Urkunde  

Hintergrund

Die in der Gemeinde Rasdorf (Landkreis Fulda) befindliche Gedenkstätte, der ehemalige „Observation Post Alpha“ (kurz: Point Alpha), war einer der wichtigsten Beobachtungsstützpunkte der US-Streitkräfte in Europa und einer der heißesten Punkte im Kalten Krieg. Hier standen sich die Vorposten von NATO und Warschauer Pakt bis zum Jahr 1990 gegenüber, ehe der Stützpunkt aufgegeben wurde. Nach dem Abzug der US-Streitkräfte stand das Objekt im Eigentum des Bundes leer bzw. wurde vorübergehend für die Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbewerbern genutzt.

Zwecks Erhalt des Point Alpha wurde 1991 der Verein „Regenbogenprojekt e.V.“ mit dem Ziel gegründet, eine zentrale Gedenkstätte der Wiedervereinigung, eine Bildungsstätte zum Themenbereich Demokratie und Leben im Grenzbereich, ein Grenzmuseum und eine gestaltete Kunstgrenzlandschaft mit einem grenzübergreifenden Regenbogenkunstwerk nach einer Idee des Künstlers Josef Knecht zu schaffen. Das Projekt scheiterte wegen fehlender finanzieller Mittel und der Verein wurde aufgelöst. Aus Sicht der damaligen Hessischen Landesregierung sollte die Liegenschaft Point Alpha renaturiert werden, was zum Widerstand in der Region führte. Nach einem Ortstermin mit dem Landesamt für Denkmalpflege und den umliegenden Ortsbürgermeistern, wurde der Militärstützpunkt Point Alpha als Kulturdenkmal in die Denkmalliste eingetragen. 1995 gründete sich der Verein „Grenzmuseum Rhön Point Alpha e.V. – Mahn-, Gedenk- und Begegnungsstätte“ welcher ehrenamtlich geführt wurde und übernahm das Gelände mit den inzwischen maroden Baracken. Sicherungsarbeiten an den Gebäuden und die Wiederherstellung der Einfriedigung waren die ersten Aufgaben, die erledigt werden mussten. Die Baracken wurden nach und nach saniert und verschiedene Dauerausstellungen geschaffen. Die durch die steigende Besucherzahl resultierenden Aufgaben konnten in ehrenamtlicher Tätigkeit nicht mehr bewältigt werden. So wurde zu Beginn des Jahres 2008 die Point Alpha Stiftung, mit dem Zweck der Erhaltung des Geländes mit finanziellen Mitteln und durch aktives ehrenamtliches Engagement, gegründet. Der seitherige Trägerverein wandelte sich in den heutigen „Förderverein Point Alpha e.V. um. Die Gedenkstätte ist in den letzten Jahrzehnten Anziehungspunkt für Hunderttausende Besucher, besonders von Schülern und Jugendlichen, aus dem In- und Ausland geworden. Im April eines jeden Jahres findet die „Last Border Patrol“ als Erinnerung an den Abzug der US-Army mit Schülern von amerikanischen Gymnasien aus dem Rhein-Main-Gebiet und der Region um den Point Alpha statt. Die jährlich stattfindenden Veranstaltungen zum „Tag der Deutschen Einheit“ am 2. und 3. Oktober sind ein Bekenntnis zur Einheit in Freiheit in einem demokratischen Staat.

Point Alpha steht für Freiheit und Demokratie und wird von vielfältigem ehrenamtlichem Engagement geprägt. Inzwischen betreuen 50 ehrenamtliche Gästeführer die ca. 1500 Besuchergruppen jährlich.

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