Objekt: Ludwigs-Tempel
Preisträger: Ehrenamt für Darmstadt e.V., Stadtbild Deutschland e.V. (OV Darmstadt), Rotary Club Darmstadt
Bauleitung: Dipl.-Ing. Pister (ehrenamtliche Beratung Statik), CSZ Ingenieurconsult GmbH & Co. KG
Preis: Ehrenamtspreis des Hessischen Denkmalschutzpreises, 2.500 €, Bronzeplakette und Urkunde
Hintergrund
Im ehrenamtlichen Engagement der Mitglieder aus den Vereinen Ehrenamt für Darmstadt e.V., Stadtbild Deutschland e.V. (OV Darmstadt) und des Rotary Club Darmstadts ist es gelungen, die im Herbst 2020 entwickelte Idee für einen Wiederaufbau des "Ludwigs-Tempel" voranzutreiben und diese gemeinschaftlich zu einem erfolgreichen Ende zu bringen. 1877 hatte der Darmstädter Valentin Justus Noack den filigranen, achteckigen Pavillon gestiftet, dessen dünne gusseiserne Stützen eine leichte Dachkonstruktion trugen. Im September 1995 wurde der Ludwigs-Tempel mutwillig zerstört und einige der dünnen gusseisernen Stützen gestohlen. Die Überreste wurden im städtischen Bauhof eingelagert. Nur die mit Sandstein eingefasste achteckige Bodenplatte und eine leichte mit Granitfindlingen eingefasste gärtnerisch gestaltete Erhebung in der Grünanlage zeugten noch von der ursprünglichen Gestaltung. Im Frühjahr 2020 erfolgte auf Initiative der vorgenannten Vereine die Sichtung der eingelagerten Überreste des Bauwerks. Ein Spendenaufruf in der lokalen Presse motivierte etwa 25 Bürgerinnen und Bürger nicht nur zu umfänglichen Geldspenden, sondern auch Zeit und Fachwissen einzubringen. Die großzügigen Spenden aus der Bürgerschaft wurden durch Stiftungen und Firmenspenden u.a. dem Bauverein AG, der Bürgerstiftung Darmstadt, dem Eigenbetrieb für kommunale Aufgaben und Dienstleistungen (EAD), der ENTEGA Stiftung, der Jubiläumsstiftung der Sparkasse Darmstadt, der Merck'schen Gesellschaft für Kunst und Wissenschaft, der Sparkasse Darmstadt sowie der Wissenschaftsstadt Darmstadt ergänzt. Die denkmalgerechte Instandsetzung der einzelnen Bauteile des Tempels erfolgte durch die Unterstützung ansässiger Firmen in Darmstadt und Umgebung. Hier runter fallen die Restaurierung der achteckigen mit Sandstein eingefassten bauzeitlichen Bodenplatte, Erneuerung der Bodengestaltung mit Mosaikpflaster und die Stiftung der fehlenden Zierspitze. Beim Wiederaufbau des Pavillons konnte mithilfe der noch vorhandenen originalen Bauteile der originale Zustand der gusseisernen Grundstruktur wiederhergestellt werden. Fehlende Stützen wurden nachgegossen und beschädigte Bauteile repariert. Das fehlende hölzerne Dachtragwerk mit seinen Verzierungen wurde als ehrenamtliches Hands-on-Projekt durch den Rotary Club Darmstadt anhand der historischen Aufnahmen ermittelt und rekonstruiert. Die Eindeckung des Daches und die fehlende Zierspitze in Zinkblech wurden ebenfalls in bauzeitlicher Technik und auf Grundlage der Erkenntnisse aus den historischen Aufnahmen wiederhergestellt.