Restaurierter Giebel des Wambolt'schen Schlosses in Groß-Umstadt in weiß-ockerfarbener Verzierung

Wambolt’sches Schloss in Groß-Umstadt

Der erste Preis für eine Privatperson ging 2019 an Achim Karn. Er hat das Wambolt’sche Schloss in Groß-Umstadt vor dem Verfall bewahrt, indem er es saniert und ihm seine städtebauliche Bedeutung zurückgegeben hat. Das Preisgeld betrug 6.500 Euro.

Undichte Stellen, eine schadhafte Dachkonstruktion sowie stark vernachlässigte Fassaden waren der Grund für die ungewisse Zukunft des Wambolt‘schen Schlosses in Groß-Umstadt. Aufgrund der massiven Schäden waren viele Interessenten vor dem für das Stadtbild bedeutenden Gebäude zurück geschreckt, ehe Achim Karn es im Jahr 2015 erwarb und umfassend sanieren ließ.

Im Vordergrund stand dabei immer die Sicherung des Gebäudes bei größtmöglichem Erhalt der originalen Bausubstanz. In enger Absprache mit den Denkmalbehörden wurde auf der Basis einer bauhistorischen Dokumentation ein umfassendes Sanierungskonzept erarbeitet. Ziel war es, die historische Bedeutung des Gebäudes mit den Anforderungen eines modernen Arbeitsumfeldes zu verbinden und das Gebäude wieder in das Alltagsleben der Stadt zu integrieren. Neben der Sanierung des Daches, der Fassaden und der Kellerräume konnten die historischen Fenster und die Stuckdecken weitestgehend erhalten werden, Befundstellen wurden in die Raumgestaltung integriert, der Freibereich für die gastronomische Nutzung neu gestaltet.

Renoviertes Zimmer im Wambolt'schen Schloss in Groß-Umstadt mit Stuckdecke und weißen Wänden

„Wahrscheinlich kann man nicht von einer prägenden Erfahrung sprechen, sondern von sehr vielen“, sagte Achim Karn rückblickend. "Die wichtigste Aufgabe für mich als Bauherren war es, ein Team zu formen, das harmoniert und gemeinsam das Ziel der vollständigen Sanierung verfolgt. Damit meine ich das Zusammenspiel aus Denkmalpflegern, Handwerkern, Architekten und mir als Bauherren.“

Durch seine vorbildliche Sanierung hat Herr Karn das Wambolt’sche Schloss vor dem sicheren Verfall bewahrt. Die Jury lobte die Sanierung der Stadtresidenz, die im frühen 17. Jhdt. als typische Dreiflügelanlage erbaut wurde, als vorbildliches Projekt der Hessischen Denkmalpflege. Für den herausragenden Umgang mit einem derart bedeutenden Gebäude und den Mut, sich dieser Aufgabe anzunehmen wird Achim Karn mit dem Hessischen Denkmalschutzpreis 2019 ausgezeichnet.

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