Jurybegründung:
Eine suchende Kamera, lautes Atmen, das monotone Piepen eines Herzmonitors. Wir befinden uns in einem Krankenhaus, doch es ist niemand zu sehen. Die Frauenrechtsaktivistinnen Bahar Munzir und Laveh Mohammad kämpfen in Nordkurdistan gegen das, was unsichtbar gemacht werden soll. Die Femizide an hunderten von Frauen, die von ihren Ehemännern oder Familienmitgliedern ermordet wurden. In beeindruckender Intensität zeichnet der Filmemacher Hesam Yousef in seinem Dokumentarfilm die von vielen Hürden begleitete Arbeit und den Alltag der zwei Aktivistinnen nach: von der Suche nach den Ermittlungsakten, über die Gerichtsverhandlung bis in ihr eigenes Elternhaus. “Friedhof der Namenlosen“ ist ein Porträt über die Suche nach Gerechtigkeit für die, die nicht mehr für sich selbst sprechen können.