Narges Kalhors Film "Shahid" ist für den Hessischen Film- und Kinopreis 2024 in der Kategorie "Bester Spielfilm" nominiert.
Jurybegründung:
Dem deutschen Film wird häufig vorgeworfen, er sei mutlos und fantasielos, dieser Film ist wirklich alles andere als das. Dieser Film zeigt, dass der deutsche Film ein eigenes neues Genre kreieren kann. Wir werden mit auf eine intensive Reise genommen, inhaltlich und formal.
Mutig ist der Film nicht nur in der Machart, sondern auch in der Art und Weise, wie ehrlich, humorvoll und intim er erzählt. Die Regisseurin Narges Kalhor unternimmt in „Shahid“ den Versuch ihren eigenen Namen zu ändern und deckt dabei generationsübergreifende Traumata ebenso auf, wie die absurden Tiefen der deutschen Bürokratie. Anhand der sehr persönlichen Fragestellung der Namensänderung der Protagonistin gelingt es der Regisseurin unterschiedlichste gesellschaftspolitische Themen zu platzieren. Sie reflektiert die eigene Biografie extrem klug und nicht selten auch mit Ironie. „Shahid“ ist viel mehr als ein Hybrid, er ist ein kraftvolles Wunder auf der Leinwand!
Tianshu Yangs und Xiaoxuan Yus Film "Starren" ist für den Hessischen Film- und Kinopreis 2024 in der Kategorie "Bester Kurzfilm" nominiert.
Jurybegründung:
Im Alltag den Blicken anderer ausgeliefert zu sein, ihren Gedanken und Beurteilungen, ihren Verurteilungen: Ein Gefühl, das wir alle kennen! Für manche nur unangenehm, für andere unaushaltbar. Die Blicke lösen Panik aus, sie spannen ein Netz aus Angst und Bedrohung um uns, mitten im Alltag. Gefangen wie eine Fliege im Netz der Spinne. „Starren“ findet eindringliche Bilder für ein Gefühl und zieht uns in den Bann der alltäglichen Unerträglichkeit.Verstärkt werden die schlichten, aber eindringlichen Bilder durch eine beeindruckende Tonebene, die gleichsam zurückhaltend und Panik erregend ist. Tianshu Yang gelingt es mit ihrem Animationsfilm in wenigen Minuten das Publikum in den Bann zu ziehen, alle Sinne sind erweckt und die zentrale Metapher lässt uns nicht mehr los!