Jurybegründung:
„Meine Mutter fragt mich jedes Jahr: Und kommst du denn an Pfingsten nach Hause?“ Mit diesen Worten beginnt der Dokumentarfilm “Die Stadt ist die Gilde und die Gilde ist die Stadt“, in dem Jonas Leichsenring sich auf eine persönliche Suche nach den Männern macht, die einst seine Vorbilder waren. Doch die sieht er nun anders: als Männer, die hin- und hermarschieren, Bier trinken, ohne ein richtiges Ziel zu haben. Jonas Leichensring kehrt zurück an den Ort, wo er aufgewachsen ist, nach Wildeshausen, wo der ansässige Schützenverein jedes Jahr zu Pfingsten das Gildefest ausrichtet. Dabei wirft der Filmemacher einen kritischen Blick dahin, wo tradierte Vorstellungen von Männlichkeit und das Hochhalten konservativer Werte zur Legitimierung der eigenen Stellung in der Gemeinschaft genutzt werden.