Jurybegründung:
Dirk Martens ist Erik. Und der besitzt einen Waschsalon in Offenbach, ein scheins aus der Zeit gefallener Melting-Pot mit Kult-Charakter. Hier spielen sich kleine Dramen des Alltags ab, die unser Stadtleben liebevoll auf die Schippe nehmen. Mitten in diesem sympathisch anachronistisch anmutenden Kammerspiel agiert der wunderbare Dirk Martens als Erik, wie ein Relikt aus einer anderen Zeit. Er ist Anlaufstelle für jeden noch so nerdigen Besucher, jede noch so durchgeknallte Besucherin, fast zu gut(mütig) für diese Welt. Dirk Martens ist ohne jedes Bemühen, sondern ganz selbstverständlich durchdrungen von dieser so wohltuend entschleunigten Figur, die an der Vergangenheit hängt, ohne gestrig zu sein. Er überzeugt durch und durch als gute Seele des Kiezes, eine Art Therapeut, der jeden Clash der Kulturen auf ganze eigene Weise zu nehmen weiß und entspannt. Es macht großen Spaß, diesem Schauspieler zuzusehen, wie er zwischen Waschtrommeln, Hähnchenkroketten und Schlagermusik um die Zukunft seines Geschäfts kämpft, uns Zusehende immer wieder zum Schmunzeln und Lachen bringt. Er verleiht Eriks Auftritten viel Komik, zieht ihn aber nie ins Lächerliche, sondern begegnet dem Charakter mit Respekt. Vor allem dank ihm wird diese kleine, feine Serie zu einer gelungen originellen Gesellschafts-Satire! Groß!