Der QMS RESPECT Award, vergeben von der Queer Media Society (QMS), ehrt beim Hessischen Film- und Kinopreis 2025 Personen, die sich für queere Sichtbarkeit in der Filmbranche einsetzen. Dieser neue Preis wurde auf Vorschlag von Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels ins Leben gerufen. Der Preis ist nicht dotiert. Die Queer Media Society ist eine ehrenamtlich organisierte, aktivistische Initiative queerer Medienschaffender. Sie engagiert sich für gesellschaftliche Offenheit und Akzeptanz und setzt sich für Sichtbarkeit und Repräsentanz queerer Menschen und Inhalte in den Medien ein.
Preisträger 2025 ist Axel Ranisch
Axel Ranisch, geboren 1983 in Berlin, absolvierte eine Ausbildung zum Medien- und Theaterpädagogen. Von 2004 bis 2011 studierte er Regie an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf in Potsdam Babelsberg. Anschließend gründete er die Produktionsfirma „Sehr gute Filme“ und drehte mehrere Spielfilme, u.a. Dicke Mädchen (2011) und Alki Alki (2014) sowie mehrere Folgen der ZDF-Sendereihe Löwenzahn. Ranisch wirkte auch als Schauspieler in mehreren Werken mit und führte Regie. Für seinen Opern-Musical-Film Orphea in Love (2022) gewann er den Hauptpreis des Golden Prague Festivals. Außerdem inszenierte er mehrere Opern.
QMS-Jurypräsidentin Connie Walther:
"Mit dem ersten QMS Respect Award möchten wir einen unglaublich aktiven Kreativen ehren, einen Menschen, dessen Arbeiten fast idealtypisch dafür stehen, für dieses tiefe Verständnis, dieses Fühlen. Er ist Buch-Autor, Regisseur, Darsteller, Editor, und Komponist. Er ist hochbegabt, zärtlich, verspielt und ernsthaft, er ist radikal persönlich und unglaublich witzig, voller Lust am Experiment. Und immer voller Empathie, getragen von einer tiefen Liebe zu den Menschen, wie sie sind – und nicht, wie sie sein sollten. In seinen Arbeiten wird erfahrbar, dass Sichtbarkeit keine Randnotiz, sondern Kern unserer Gesellschaft ist. Es gelingt ihm spielerisch, gängige mediale Darstellungen von Queerness aufzubrechen, zu hinterfragen und zu erweitern. Sein Schaffen ist eine unablässige Umarmung von uns allen in Bildern, in Tönen, in Geschichten."
"Queere Sichtbarkeit und Akzeptanz sind ein zentrales Element einer offenen, demokratischen Gesellschaft. Queere Figuren in Filmen sind kein Special Interest – sie sind ein demokratischer Auftrag. Sie geben Perspektiven Raum, die sonst oft an den Rand gedrängt werden. Sie erzählen von Identitäten, von Kämpfen, von Alltagsrealitäten, die sichtbar sein müssen – weil das Teilhabe schafft. Ich freue mich deshalb sehr, dass wir gemeinsam mit der Queer Media Society erstmals diesen besonderen Preis verleihen und bin sehr stolz darauf, dass wir in Hessen queeren Filmschaffenden Sichtbarkeit verschaffen, die eigentlich selbstverständlich sein sollte. Gerade in Zeiten wachsender gesellschaftlicher Polarisierung und politischer Anfeindungen gegenüber marginalisierten Gruppen brauchen wir dieses klare Zeichen", so Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels.
„Der QMS RESPECT AWARD wird künftig jährlich im Rahmen des Hessischen Film- und Kinopreises an eine Person oder Personengruppe aus der Filmbranche verliehen, die sich in besonderer Weise für queere Sichtbarkeit eingesetzt hat. Mit diesem Preis möchten wir ihr den Respekt zollen, den sie durch ihr Wirken unserer Community entgegengebracht hat. Denn Respekt entsteht – im Gegensatz zu Toleranz und Akzeptanz – auf Augenhöhe und nicht aus einer privilegierten Position heraus. Wir sind glücklich über die Initiative von Minister Gremmels und darüber, die Hessen Film & Medien als Unterstützerin für diesen Preis gewonnen zu haben. Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Rückschritte im Bereich sozialer Gerechtigkeit ist Solidarität ein starkes Signal – nach innen und außen“, so Kai S. Pieck, Initiator der Queer Media Society.