Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

Branchentreff in Brüssel rückt Bedeutung des Films für Europa in den Fokus

Minister Gremmels sieht Hessen im internationalen Filmwettbewerb gut aufgestellt

Brüssel/Wiesbaden. Bei einem Event der Filmbranche in der Vertretung des Landes Hessen bei der Europäischen Union hat sich Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels mit Filmschaffenden zur europäischen Filmpolitik ausgetauscht. Die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e.V. (SPIO) hatte zu einem Round-Table-Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der Filmwirtschaft eingeladen. Im Anschluss gab es einen Empfang mit rund 150 Gästen aus der Branche. Gemeinsam mit ihnen rückte der Minister die Bedeutung des Films für ganz Europa in den Fokus.

„Es ist wichtig, nicht nur in Hessen über unsere Filmpolitik reden, sondern auch hier in Brüssel. Wir stehen in einem internationalen Wettbewerb – und kein anderes Kulturgut wirkt so sehr über Länder- und Kulturgrenzen hinweg wie der Film“, so Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels. „Unsere hessische Förderung setzt auf Nachwuchs- und Talentfilm, Dokumentarfilm und – hier im benachbarten Ausland – internationale Koproduktionen. Unser Fokus liegt auf Qualität und dem besonderen künstlerischen Wert: Vier in Hessen produzierte Filme haben auf der Berlinale beeindruckend die Vielfalt filmischen Erzählens gezeigt. Und die um 20 Prozent gestiegenen Antragszahlen lassen mich optimistisch in die Zukunft blicken. Als Filmland beobachten wir die Entwicklungen der Filmförderung im Bund mit der Novelle der Filmförderung und in Europa nicht nur, wir bringen uns aktiv ein und setzen uns für einen starken Filmstandort ein. So werden wir auch weiterhin tolle Geschichten aus Hessen auf die Leinwände bringen.“

Der Kampf gegen Filmpiraterie und die Relevanz von Geoblocking wurden bei der Veranstaltung als dringende Themen für die Branche erörtert. Die EU-Kommission wurde gebeten, in der nächsten Legislatur ein besonderes Augenmerk hierauf zu legen und die EU-Förderkulisse für Filmproduktionen zu verbessern.

Auf dem Empfang wurde auch ein Werk mit Hessencouleur gezeigt: der historisch wertvolle Stummfilm „Ich möchte kein Mann sein“ von Ernst Lubitsch aus dem Jahr 1918. Der Film stammt aus den Beständen der Wiesbadener Murnau-Stiftung, die es

sich zur Aufgabe gemacht hat, das kulturelle Filmerbe zu erhalten, wiederherzustellen, und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Gemeinsam mit weiteren wichtigen Filmerbe-Institutionen wie dem Deutschen Filminstitut & Filmmuseum e.V. in Frankfurt bewahrt Hessen somit Nachlässe und Filme großer Filmschaffender wie Rainer Werner Fassbinder, Volker Schlöndorff, Fritz Lang, Friedrich Wilhelm Murnau und eben Ernst Lubitsch.

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