Der Quantencomputer "BabyDiamond", eine schwarze Box, etwa so groß wie ein Drucker

Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

Erster Quantencomputer Hessens startet an der Goethe-Universität

Wissenschaftsminister Timon Gremmels war heute bei der Inbetriebnahme des ersten Quantencomputerin Hessen an der Goethe-Universität Frankfurt zugegen. Der Quantencomputer trägt den Namen „Baby Diamond“, verfügt über fünf Quantenbits und läuft bei Raumtemperatur. An ihm werden Forschende und Studierende der Goethe-Universität unter anderem untersuchen, wie er Spezialaufgaben in großen Superrechnern übernehmen kann.

Der vom Unternehmen XeedQ GmbH entwickelte „Baby Diamond“ ist kaum größer als ein normaler PC. Er kann bei 20 Grad Celsius betrieben werden und eignet sich daher sehr gut für die Forschung – im Gegensatz zu anderen Quantencomputern, die mit flüssigem Helium auf Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt gekühlt werden müssen. Auf den Optimierungsspezialisten „Baby Diamond“ warten an der Goethe-Universität erste Anwendungen, in denen es um Anlageportfolios im Finanzbereich, Zeitpläne von Krankenpflegekräften oder Probleme aus der Quantenchemie geht. In erster Linie dient er jedoch der Forschung selber: Forschende und Studierende werden nicht nur Algorithmen für den Quantencomputer entwickeln, sondern können auch die Erzeugung der Quantenbits verändern. Es ist vorgesehen, auch Nutzern des Nationalen Hochleistungsrechnens Zugang zu gewähren.

Timon Gremmels, Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, sagt: „Der erste funktionierende Quantencomputer an einer hessischen Hochschule ist wahrhaftig ein Anlass zum Feiern. Die Kompetenz und Expertise der Goethe-Universität im klassischen Hochleistungsrechnen zeigt sich bereits durch beeindrucke Erfolge und gute Platzierungen bei den leistungsstärksten und energieeffizientesten Hochleistungsrechnern weltweit. Nun wird diese durch die neue Technologie des Quantencomputing ergänzt und bereichert. Auch zukünftig wird sicherlich das Zusammenspiel zwischen klassischen Hochleistungsrechnern und Quantencomputern eine entscheidende Rolle spielen. Wir brauchen den Mut, Neues auszuprobieren, neue Technologien in der Praxis zu testen und dabei bewährte Methoden zu integrieren. All dies wird hier vor Ort geleistet. Das zeigt, dass das Land Hessen an der Spitze der Entwicklung steht."

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