Die Forschungsgruppe unter Leitung von Prof. Münch wird der Frage nachgehen, was auf Ebene der Zellen passiert, wenn der menschliche Körper erkrankt. Dabei wird sie zum einen die zelluläre Umgebung mit ihren vielfältigen Molekülen und zum anderen das Zusammenspiel von Proteinen und Proteasen innerhalb der einzelnen Zelle untersuchen. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei Proteinfehlfaltungen, die zu Erkrankungen wie Alzheimer führen können. Gestörte Reaktionen auf Proteinfehlfaltungen können eine ausgewogene Zellerneuerung verhindern und zu Erkrankungen wie Krebs und Neurodegeneration beitragen.
Münch steht für eine neue biomedizinische Forschung
Prof. Dr. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität, sagt: „Prof. Münchs Forschungsansatz steht für eine neue Art der biomedizinischen Forschung, die das ganze komplexe System einer Zelle in den Blick nimmt, die systemische Medizin. Mit seinen Arbeiten stärkt er dieses Forschungsfeld an der Goethe-Universität. Daher schätzen wir uns glücklich, dass es uns mit Unterstützung des Landes Hessen und der LOEWE-Spitzenprofessur gelungen ist, diesen herausragenden und außergewöhnlichen Wissenschaftler an der Goethe-Universität halten zu können.“
Christian Münch promovierte an der Universität Cambridge und arbeitete als Postdoktorand an der Harvard Medical School. Seit 2016 leitet er die Forschungsgruppe Proteinqualitätskontrolle und die Abteilung Quantitative Proteomics am Institut für Biochemie II der Goethe-Universität Frankfurt; seit 2018 ist er Principal Investigator am hessischen Exzellenzcluster Cardio-Pulmonary Institute (CPI) und am LOEWE-Zentrum FCI – Frankfurt Cancer Institute. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen zelluläre Stressreaktionen auf fehlgefaltete Proteine in den Kraftwerken der Zelle (Mitochondrien) sowie auf Infektionen und Krankheiten. Er will verstehen, mit welchen Veränderungen das System Zelle auf Stress reagiert.
Was sind die LOEWE-Professuren?
Mit LOEWE-Spitzen-Professuren können exzellente, international ausgewiesene Forschende für fünf Jahre zwischen 1,5 und 3 Millionen Euro für die Ausstattung ihrer Professur bekommen.
LOEWE-Start-Professuren richten sich an exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem frühen Stadium ihrer Karriere, die mit einer Ausstattung von bis zu zwei Millionen Euro für den Zeitraum von sechs Jahren für den Wissenschaftsstandort Hessen gewonnen oder hier gehalten werden.
Die LOEWE-Transfer-Professuren, derzeit in Pilotphase, unterstützen Forscherinnen und Forscher dabei, anwendungsnahe Ergebnisse im Austausch mit Partnern aus der Praxis so weiterzuentwickeln, dass sie erfolgreich zur Lösung gesellschaftlicher, kultureller oder wirtschaftlicher Fragestellungen beitragen. Die Fördersumme beträgt bis zu einer Million Euro zur Ausstattung einer Professur für fünf Jahre.