Porträt von Nicole Deitelhoff

Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

LOEWE-Spitzen-Professur in Frankfurt für Politikwissenschaftlerin Nicole Deitelhoff

Landesprogramm stellt knapp zwei Millionen Euro für Forschung bereit

Prof. Dr. Nicole Deitelhoff erhält an der Goethe Universität Frankfurt eine LOEWE-Spitzen-Professur. Das Forschungsförderprogramm LOEWE des Landes Hessen stellt für die Ausstattung ihrer Professur gut 1,8 Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren bereit. Den von Universität und dem Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) gemeinsam gestellten Antrag hat die LOEWE-Verwaltungskommission auf Basis einer Empfehlung des LOEWE-Programmbeirats beschlossen.

Konflikte als Forschungsthema

„Prof. Dr. Nicole Deitelhoff ist eine herausragende Politologin, die sowohl mit ihrer Expertise insbesondere zu internationalen Beziehungen als auch mit ihren leitenden Tätigkeiten der HSFK und in renommierten Forschungsverbünden wichtige Beiträge zu aktuellen wissenschaftlichen Fragestellungen leistet“, erklärt Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „Prof. Dr. Deitelhoff wird im Rahmen der LOEWE-Spitzen-Professur eine Forschungsgruppe an Universität und HSFK aufbauen, die untersucht, unter welchen Bedingungen Konflikte zu (Welt-)Ordnungskonflikten werden. Wann verlaufen Konflikte destruktiv, wann produktiv? Wie lassen sich Friedensordnungen so gestalten, dass sie Vertrauen fördern und Konflikte einhegen? Diese Forschung kann wichtige Erkenntnisse dafür bringen, wie eine tragfähige Sicherheits- und Friedensordnung auf europäischer und globaler Ebene aussehen kann. Diese brauchen wir, um die großen Herausforderungen gemeinsam angehen zu können, vor denen die Menschheit steht – und die Wissenschaft kann hierzu wertvolle Beiträge leisten.“

Eine Person mit blauen Handschuhen hält eine Petrischale in die Kamera

Bundesweit einmalig

Unser Forschungsförderprogramm LOEWE

Mit unserem Exzellenzprogramm LOEWE fördern wir hervorragende Forschungsprojekte, hochinnovative Forschungsideen sowie exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

„Prof. Dr. Nicole Deitelhoff ist eine der renommiertesten Forscherinnen an der Goethe-Universität. Sie spielt nicht nur eine tragende Rolle bei ConTrust, einem unserer Clusterprojekte für die Bewerbung im Rahmen der nächsten Runde der Exzellenzstrategie, sondern trägt mit großer Wirkung Erkenntnisse der Friedens- und Konfliktforschung auch in die Gesellschaft hinein. Die durch die LOEWE-Gremien getroffene Entscheidung kommt daher genau zum richtigen Zeitpunkt!“, sagte Prof. Dr. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe Universität. „Ich danke sowohl dem Land Hessen für die Unterstützung als auch Nicole Deitelhoff, dass sie ihre einzigartige Expertise weiterhin an der Goethe-Universität einbringen und die Friedens- und Konfliktforschung aus Frankfurt weiterhin beflügeln wird. Die LOEWE-Spitzenprofessur gibt unserem Forschungsprofilbereich ‚Globale Ordnungen und gesellschaftliche Transformationen‘ ordentlich Rückenwind.“

Zur Person Nicole Deitelhoff

Nicole Deitelhoff ist seit 2009 Professorin für Internationale Beziehungen und Theorien globaler Ordnungspolitik an der Goethe-Universität Frankfurt und seit 2016 Direktorin des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK). Ihre wissenschaftliche Exzellenz zeigt sie auch als (Ko-)Sprecherin von renommierten Forschungsverbünden und Netzwerken wie dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) und dem vom Land Hessen und der Goethe-Universität unterstützten Exzellenzcluster-Vorhaben „ConTrust: Trust in Conflict“ sowie dem Leibniz-Forschungsnetzwerk „CrisEn: Environmental Crisis – Crisis Environments“). Die Schader-Preisträgerin (2017) hat in Darmstadt und Buffalo, New York, Politikwissenschaft, Rechtswissenschaften und Wirtschaftswissenschaften studiert und wurde 2004 an der Technischen Universität Darmstadt promoviert. 2008 erhielt sie den Heinz Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Sie ist Sprecherin des Leibniz-Forschungsverbunds Krisen einer globalisierten Welt und Co-Sprecherin des Forschungsverbunds Normative Ordnungen. Ihre Lehr- und Forschungsschwerpunkte umfassen Konflikte um Institutionen und Normen, Grundlagen politischer Herrschaft und ihrer Legitimation sowie Widerstands- und Protestphänomene mit einem Schwerpunkt auf soziale Bewegungen und Radikalisierungsdynamiken. Zudem engagiert sie sich sehr für den Transfer ihrer Forschungsarbeit in die breite Öffentlichkeit. Es gelingt ihr, ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse einem breiten Publikum zugänglich zu machen, so dass sie auch außerhalb des Wissenschaftsbetriebs wahrgenommen werden.

Mit LOEWE-Spitzen-Professuren können exzellente, international ausgewiesene Forschende für fünf Jahre zwischen 1,5 und 3 Millionen Euro für die Ausstattung ihrer Professur bekommen.

LOEWE-Start-Professuren richten sich an exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem frühen Stadium ihrer Karriere, die mit einer Ausstattung von bis zu zwei Millionen Euro für den Zeitraum von sechs Jahren für den Wissenschaftsstandort Hessen gewonnen oder hier gehalten werden.

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