Fritzlar/Wiesbaden. Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels hat Luzine Happel heute auf dem Hessentag in Fritzlar die Ehrenurkunde für Kunst und Kultur überreicht. Die Autorin gibt in ihrer Schwälmer Heimat und online ihr Wissen über die Schwälmer Weißstickerei weiter. Zudem hatte sie sich mit Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur dafür eingesetzt, dass diese jahrhundertealte Handarbeitstechnik im März ins Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen wurde.
„Kultur ist nicht nur in Museen und Theatern zu finden, Kultur wird täglich von Menschen gelebt – so wie von Luzine Happel: Sie setzt sich seit Jahrzehnten dafür ein, dass das faszinierende Handwerk der Schwälmer Weißstickerei weiterlebt. Die Aufnahme ins Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes, die maßgeblich auf ihr Engagement zurückging, ist die Krönung dieser unermüdlichen Arbeit – und freut mich als Nordhessen besonders“, so Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels. „Mit der Ehrenurkunde für Kunst und Kultur ehre ich Luzine Happels unermüdliches Engagement dafür, dass die kulturelle Tradition der Handarbeit praktiziert und an künftige Generationen weitergegeben wird. So bleibt Brauchtum lebendig. Ich gratuliere herzlich zur Auszeichnung.“
Luzine Happel, Jahrgang 1951, arbeitete erst als Fachlehrerin für Nadelarbeit, bevor sie in den 1990er Jahren zur Schwälmer Weißstickerei kam. Damals gab es sehr wenige Abbildungen der Muster; die meisten wurden auf Tüchern innerhalb der Familien weitergegeben. Luzine Happel begann mit der Recherche und veröffentlichte etliche Bücher zur Schwälmer Weißstickerei, auch in englischer und französischer Übersetzung. 2012 eröffnete sie eine Ausstellung zu Weißstickerei-Arbeiten in Eschwege, die man nach Absprache besuchen kann.