Minister Gremmels vor dem Rittergut in Wanfried-Aue

Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

Paradebeispiel der Denkmalpflege: Ehemaliges Rittergut wird zum Ort der Begegnung

Land Hessen unterstützt die Sanierung des ehemaligen Rittergutes in Wanfried-Aue mit mehr als 100.000 Euro aus Denkmalfördermitteln

Wiesbaden/Wanfried-Aue. Das Land Hessen stellt über 100.000 Euro aus den Denkmalfördermitteln für die Sanierung des historischen Ritterguts in Wanfried-Aue (Werra-Meißner-Kreis) bereit. Staatsminister Timon Gremmels hat den denkmalgeschützten Renaissancebau besucht, um sich über eines der bedeutendsten, laufenden Denkmalpflegeprojekte Nordhessens zu informieren. Das Hauptgebäude des Ritterguts soll künftig durch den gemeinnützigen Träger „Lebenshof Rittergut Aue gGmbH“ entwickelt und betrieben werden. Geplant sind ein tiergestütztes Kinderhospiz, Angebote für inklusives Wohnen sowie kulturelle, künstlerische und bildungsbezogene Formate für den ländlichen Raum.

Denkmäler als Identitätsanker unserer Gesellschaft

Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels erklärt: „Denkmäler sind Identitätsanker unserer Gesellschaft. Sie erzählen von der Geschichte einer Region, stärken das Gemeinschaftsgefühl und geben Impulse für ihre Zukunft. Die Sanierung des Ritterguts in Wanfried-Aue zeigt, dass Denkmalschutz weit mehr ist als der Erhalt alter Mauern: Er eröffnet neue Chancen für Begegnung, Teilhabe und gesellschaftliches Miteinander. Deshalb unterstützen wir dieses Projekt mit Nachdruck und verlässlich aus den Denkmalfördermitteln des Landes Hessen. Mein besonderer Dank gilt der Eigentümerfamilie Gülilah Schmidt und Andreas Schmidt. Sie haben den Mut gehabt, dieses geschichtsträchtige Ensemble zu übernehmen, schrittweise zu sanieren und einer gemeinnützigen Nutzung zuzuführen. Dieses Engagement verdient höchste Anerkennung.“

Rittergut stand lange Zeit leer

Das Rittergut in Wanfried-Aue stand lange leer. Bereits 2024 wurde im ersten Bauabschnitt das Dach des Gutshauses instandgesetzt. Derzeit folgt die Sanierung der Nord- und Ostfassade einschließlich der Restaurierung der rund 200 Jahre alten historischen Fenster. Für 2026 ist die Erneuerung der Süd- und Westfassade vorgesehen. Anschließend soll das Gebäude umfassend an das geplante Nutzungskonzept angepasst werden. Sämtliche Maßnahmen erfolgen auf Grundlage denkmalpflegerischer Untersuchungen und in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen und der Unteren Denkmalschutzbehörde des Werra-Meißner-Kreises.

Erbaut 1576 als Adelssitz

Das Rittergut Aue wurde 1576 als schlossartiger Adelssitz errichtet und prägt seitdem die Kulturlandschaft der Region. Der Renaissancebau mit massivem Sandsteinsockel, rundbogigem Portal und zwei charakteristischen Fachwerkgeschossen ist eingebettet in eine historische Parkanlage und wird von jüngeren Wirtschaftsgebäuden umrahmt. Aufgrund seiner künstlerischen, geschichtlichen und städtebaulichen Bedeutung steht das gesamte Ensemble unter Denkmalschutz.

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