Visualisierung des Giessen Center for Electrochemical Materials Research

Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

Bundesförderung für Forschungszentren zu Pandemievorsorge, Energie und Klimafolgen

Wissenschaftsrat empfiehlt drei hessische Forschungsbauten zur Förderung / Gesamtvolumen von 140 Millionen Euro

Wiesbaden. Drei geplante Forschungsbauten in Hessen mit Gesamtkosten von rund 140 Millionen Euro sollen ab 2022 mit Förderung aus Bundesmitteln entstehen. Das hat der Wissenschaftsrat heute empfohlen. Es handelt sich um je ein Forschungsbauprojekt der Philipps-Universität Marburg, der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Hochschule Geisenheim. Nach Billigung durch die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz im Juli 2021 werden sich Bund und Land die Kosten teilen.

"Großes Lob für exzellente Arbeit"

„Der Wissenschaftsrat spricht eine solche Empfehlung nur bei Forschungsprogrammen mit herausragender wissenschaftlicher Qualität und von überregionaler Bedeutung aus. Das zeigt einmal mehr, dass wir im Wissenschaftsland Hessen verlässliche Rahmenbedingungen schaffen, die Spitzenleistungen in der Forschung ermöglichen“, erklärt Hessens Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „Die Empfehlung durch den Wissenschaftsrat ist ein großes Lob für die exzellente Arbeit der Forscherinnen und Forscher. Unsere Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind das Herz der Wissensgesellschaft und damit der Stärke und Innovationskraft unseres Landes. Investitionen in die Forschung stellen sicher, dass wir Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit und für die Zukunft finden.“

Bereits 21 Forschungsbauten gefördert

Seit Beginn der Forschungsbauförderung 2007 wurden bereits 21 Forschungsbauten in Hessen zur Förderung durch den Bund empfohlen. Mit einem förderfähigen Gesamtvolumen in Höhe von rund 556 Millionen Euro, das zur Hälfte von Bund finanziert wird, erreicht Hessen einen Anteil von rund 9,4 Prozent des seither insgesamt vom Wissenschaftsrat empfohlenen Fördervolumens. Dadurch konnten bislang zusätzliche Mittel in Höhe von rund 278 Millionen Euro eingeworben werden.

Marburg: Kampf den Viren

Marburg Centre for Epidemic Preparedness (MCEP): Wie wichtig Epidemie- und Pandemievorsorge und die Erforschung hochpathogener Erreger ist, zeigt drastisch die Covid-19-Pandemie. Das MCEP hat den Wissenschaftsrat mit dem Vorhaben überzeugt, unter höchsten Sicherheitsbedingungen (BSL-4) Erkenntnisse über Aufbau und Funktion gefährlicher Viren zu gewinnen und damit die Basis für die Entwicklung von Therapien zu schaffen. Für den Neubau mit rund höchstinstallierten 785 Quadratmetern Nutzungsfläche sind 42,1 Millionen Euro veranschlagt.

Gießen: Batterien als Schlüsselfaktor

Giessen Center for Electrochemical Materials Research (GC-ElMaR): Das GC-ElMaR will elektrochemische Systeme und Materialien im Bereich der Festkörperionik weiterentwickeln – einfach gesagt: Batterien. Sie sind ein Schlüsselfaktor für den Einsatz alternativer Energiequellen, um die Klimakatastrophe aufzuhalten. Der Wissenschaftsrat hebt die Konzentration auf die besonders zukunftsträchtigen Festkörpersysteme und auf extreme Bedingungen wie sehr tiefe und hohe Temperaturen als besonders innovativ hervor. Der Forschungsbau umfasst 3.929 Quadratmeter Nutzungsfläche, die Gesamtkosten betragen 65,9 Mio. Euro.

Geisenheim: Klimastrategien für den Weinbau

Forschungszentrum für nachhaltigen und klimaangepassten Weinbau (VITA): Zum ersten Mal war die Hochschule Geisenheim bei der Begutachtung eines Forschungsbaus im Umfeld der etablierten großen Universitäten erfolgreich. VITA erforscht systembiologische Folgen der Erderhitzung im Weinbau und will klimaangepasste Strategien entwickeln. Es fügt sich laut Wissenschaftsrat ideal in das Profil der Hochschule im Rheingau ein in der Entwicklung als national wie international führenden Zentrum für nachhaltigen Weinbau. Die Kosten des Forschungsbaus VITA mit einer Nutzungsfläche von 1.626 Quadratmetern betragen rund 32,6 Millionen Euro.

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