Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

DFG fördert Forschungsprojekte an Universitäten in Frankfurt und Darmstadt

Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt vier Sonderforschungsbereiche u.a. aus den Bereichen Medizin und Physik

Frankfurt/Darmstadt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert gleich mehrere Forschungsprojekte in der Förderlinie Sonderforschungsbereiche (SFB) an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und an der Technischen Universität (TU) Darmstadt. Sonderforschungsbereiche sind von der DFG angelegte Verbundprojekte der Hochschulen, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fächerübergreifend zusammenarbeiten. Wie die DFG heute bekannt gab, wird ein Vorhaben neu eingerichtet und drei Verbünde fortgesetzt. Damit wird exzellente Forschung unter anderem in den Bereichen Medizin, Physik und Linguistik ermöglicht. Die DFG als größte Forschungsförderorganisation in Deutschland unterstützt die Konsortien in den kommenden vier Jahren mit jeweils bis zu gut drei Millionen Euro pro Jahr.

Leistungsstarke Spitzenforschung in Hessen

„Um unsere Gesellschaft veränderungsfähig zu halten und in die Zukunft zu führen, brauchen wir die Gedanken und die Lösungen vieler kluger Köpfe. Die Verlängerung und Neueinrichtung von insgesamt vier Sonderforschungsbereichen zeigt, wie leistungsstark die Spitzenforschung in Hessen ist. Dieser Erfolg wird auch den Cluster-Anträgen der Universitäten Frankfurt und Darmstadt in der aktuellen Runde der Exzellenzstrategie zusätzlichen Rückenwind verleihen“, erklärt Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „Aber dieser Erfolg ist kein Zufall. Wir unterstützen und ermutigen die Universitäten darin, ihr Profil zu schärfen und konsequent ihre Schwerpunkte zu stärken. Durch unser Forschungsförderungsprogramm LOEWE ermöglichen wir ihnen außerdem, ein Fundament für eine erfolgreiche Einwerbung eines Sonderforschungsbereichs zu legen. So baut etwa der Transregio zum Thema magnetische Materialien auf dem LOEWE-Schwerpunkt ‚RESPONSE‘ auf.“

Sonderforschungsbereiche ermöglichen anspruchsvolle, langfristig konzipierte Forschungsvorhaben und dienen der Schwerpunkt- und Strukturbildung. Während ein klassischer Sonderforschungsbereich schwerpunktmäßig an einer Universität verortet ist, werden SFB-Transregios von mehreren Hochschulen gemeinsam beantragt und getragen. Zweimal im Jahr entscheidet die DFG über die Förderung der Sonderforschungsbereiche.

Neuer Sonderforschungsbereich

Im Jahr 2024 neu eingerichtet wird der Sonderforschungsbereich:

Negation: Ein sprachliches und außersprachliches Phänomen (Goethe-Universität Frankfurt)

Der neue SFB „Negation: Ein sprachliches und außersprachliches Phänomen“ (Goethe-Universität Frankfurt, Eberhard Karls Universität Tübingen, Georg-August-Universität Göttingen) verbindet theoretische Ansätze und Methoden aus Linguistik, Psychologie und Philosophie, um neue Erkenntnisse zum sprachlichen Phänomen der Verneinung und den damit verbundenen kognitiven Prozessen zu gewinnen. Dabei kommen innovative Methoden, wie Virtual Reality zum Einsatz. Die angestrebten Erkenntnisse sind auch für benachbarte Forschungsfelder relevant, wie die sozialpsychologische Forschung zur Entwicklung von Einstellungen und Stereotypen.

Zweite Förderphase

In die zweite Förderphase geht folgendes Verbundprojekt:

Hysterese-Design magnetischer Materialien für effiziente Energieumwandlung (HoMMage) (TU Darmstadt)   
Ob superstarke Permanentmagnete für Windräder und Elektromotoren oder Werkstoffe für die magnetische Kühlung – für eine erfolgreiche Energiewende und zugunsten einer emissionsarmen Zukunft müssen neue Funktionsmaterialien her. Forschende aus Materialwissenschaften, Physik, Chemie und Verfahrenstechnik sind daher auf der Suche nach geeigneten und gleichzeitig ressourcenschonenden und effizienten Materialien sind. An dem Transregio arbeitet die TU Darmstadt zusammen mit der Universität Duisburg-Essen.

Dritte Förderphase

In die dritte Förderphase gehen die folgenden Verbundprojekte:

Molekulare und funktionale Charakterisierung der selektiven Autophagie (Goethe-Universität Frankfurt)

Die Autophagie ist ein körpereigener Schutzmechanismus. Ist er gestört, werden schwere Krankheiten wie Krebs, Morbus Parkinson, Infektionskrankheiten oder Entzündungsreaktionen begünstigt. Um therapeutisch eingreifen zu können, forscht ein interdisziplinäres Team aus Biochemikern, Zellbiologen, Strukturbiologen und Medizinern zur Autophagie, mit dem langfristigen Ziel Angriffspunkte für neue, gezielt wirkende Medikamente zu finden. Der Sonderforschungsbereich ist eine Kooperation der Goethe-Universität Frankfurt und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, gemeinsam mit dem Frankfurter Georg-Speyer-Haus und dem Institut für Molekulare Biologie gGmbH in Mainz.

Atomkerne: Von fundamentalen Wechselwirkungen zu Struktur und Sternen (TU Darmstadt)

Unsere Materie ist aus Atomen aufgebaut. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen ihren Aufbau und versuchen herauszufinden, wie diese Kerne entstehen. Dazu verwenden sie neueste Technologien, z.B. Laserspektroskopie oder Gammaspektroskopie. Sie richten ihren Blick auch in den Kosmos und untersuchen Supernova-Explosionen. Kern-Physik, die sich mit sehr kleinen Strukturen befasst, und Astro-Physik, die sich mit riesigen Strukturen im Weltall befasst, werden dabei kombiniert. An dem Sonderforschungsbereich sind die Technische Universität Darmstadt, das GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung und die Johannes Gutenberg-Universität Mainz beteiligt.

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