Wiesbaden/Frankfurt. Als großen Erfolg für Forschung und Lehre und damit einhergehend die gute und innovative medizinische Versorgung von Patientinnen und Patienten hat Wissenschaftsministerin Angela Dorn die Einigung zwischen der Goethe-Universität, deren Fachbereich Medizin und dem Universitätsklinikum Frankfurt auf eine Weiterentwicklung des Kooperationsvertrages und zur Trennungsrechnung bezeichnet. Diese Vereinbarungen konkretisieren die gegenseitige Unterstützung im Rahmen der gesetzlich bestimmten Kooperation. Sie legen insbesondere fest, wie die Universität aus den Mitteln, die sie vom Land erhält, Forschung und Lehre am Universitätsklinikum finanziert. Leistungen und Kosten in Forschung, Lehre und Krankenversorgung sind im Klinikalltag der Universitätsmedizin oft nur schwer voneinander abzugrenzen, deshalb ist die Trennungsrechnung an Universitätsklinika häufig konfliktträchtig.
Zusätzliche 11,85 Millionen Euro pro Jahr
„Die immense Bedeutung der Universitätsmedizin in Frankfurt wird gerade aktuell angesichts ihrer Leistungen bei der Bewältigung der Corona-Pandemie und der Versorgung der erkrankten Patientinnen und Patienten in Hessen besonders deutlich. Deshalb bin ich sehr froh, dass wir zu einer Einigung gekommen sind“, erklärt Wissenschaftsministerin Dorn, die auch dem Aufsichtsrat des Universitätsklinikum Frankfurt (UKF) vorsitzt. „Dass wir im Rahmen des Hochschulpaktes 2021-2025 für Forschung und Lehre im Bereich Medizin an der Goethe-Universität zusätzliche 11,85 Millionen Euro im Jahr zur Verfügung stellen, die noch dazu jährlich um 2,5 Prozent aufwachsen, soll dazu beitragen, dieser Einigung eine solide Basis zu geben.“
Gute Basis für gerechte Kostenaufteilung
„In einer Zeit, in der Ärztinnen und Ärzte, Pflegende, Hygienekräfte und viele weitere Beschäftigte der Klinik engagiert und bis an die Belastungsgrenze daran arbeiten, Menschenleben zu retten, und in der Forscherinnen und Forscher zugleich um die besten Behandlungs- und Eindämmungsstrategien ringen, ist eine Konzentration auf die Herausforderungen zwingend“, erläutert Finanzminister Michael Boddenberg. „Wir und insbesondere Wissenschaftsministerin Dorn haben daher mit großem Engagement vermittelt, damit eine gute Lösung im Interesse der Patientinnen und Patienten, der Studierenden und der Forschenden gefunden werden konnte. Ich bin zuversichtlich, dass wir nun für die kommenden Jahre eine gute Basis dafür haben, die Kosten gerecht und angemessen aufzuteilen.“
Konstruktive Gespräche
Ministerin Dorn und Minister Boddenberg dankten dem Vorsitzenden des UKF-Vorstands und Ärztlichen Direktor Prof. Dr. Jürgen Graf, dem Dekan des Fachbereichs Medizin der Goethe-Universität, Prof. Dr. Stefan Zeuzem, Präsidentin Prof. Dr. Birgitta Wolff und Kanzler Dr. Albrecht Fester und ihren Teams für die konstruktiven Gespräche der vergangenen Wochen und Monate, die erkennbar von einem hohen Verantwortungsbewusstsein und dem festen Willen, endlich zu einer Verständigung zu finden, getragen waren.
„Gut, dass wir nun auch diese langwierige Baustelle endlich noch abschließen konnten“, sagt Prof. Dr. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität. „Universitätsmedizin lebt von der fließenden Grenze und dem Miteinander von Patientenversorgung, Forschung und Lehre. Und das ist ab jetzt noch besser möglich. Dank auch an die Landesregierung für die finanzielle Unterstützung!“
Hochschulpakt bietet Spielraum für neue Regelung
„Wir freuen uns sehr, konstruktiv die besten Voraussetzungen für unsere gemeinsame Zukunft erarbeitet zu haben“, erklärt Prof. Dr. Jürgen Graf, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikum Frankfurt. „Die gemeinsam abgestimmte vertragliche Vereinbarung schafft Transparenz und Verlässlichkeit für alle Beteiligten. Mithin werden wir Zeit und Energie noch fokussierter in die Aufgaben und Inhalte unserer Zusammenarbeit investieren können. Auf dieser Basis werden noch bessere Resultate in der Patientenversorgung, Forschung und Lehre möglich – getreu unserem Motto: Aus Wissen wird Gesundheit.“
„Mit dieser Vereinbarung verfügen wir über eine verbesserte Grundlage für unsere Arbeit“, sagt Prof. Dr. Stefan Zeuzem, Dekan des Fachbereichs Medizin der Goethe-Universität. „Unser Dank gilt insbesondere der hessischen Landesregierung. Mit dem von ihr verabschiedeten Hochschulpakt 2020 und den darin vorgesehenen Stärkungsmitteln für die Medizin wurde der Spielraum für die neue Regelung geschaffen. Die Universitätsmedizin Frankfurt ist bereits in einer guten Position. Die jetzt erzielte Einigung ist eine Weichenstellung, um in der Zukunft gemeinsam noch bessere Ergebnisse erzielen und die Medizin weiter voranbringen zu können.“