Wiesbaden. Die „Öffentliche Erklärung“ zweier Beschäftigter des künstlerischen Bereichs des Wiesbadener Staatstheaters ist aus Sicht der Träger des Theaters, des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst und der Landeshauptstadt Wiesbaden, ungeeignet, zur Lösung der innerbetrieblichen Konflikte beizutragen. Einseitige öffentliche Schuldzuweisungen und in dieser Form nicht überprüfbare Anschuldigungen werden der Problemlage in der Zusammenarbeit der Bühnenleitung, die aus Geschäftsführendem Direktor und Intendant besteht, nicht gerecht. Die Träger verwahren sich in ihrer Fürsorgepflicht für alle Beschäftigten des Staatstheaters gegen diese Form der Auseinandersetzung.
Gespräche wurden bereits geführt
Das Ministerium und die Stadt stehen in regelmäßiger, intensiver und detailreicher Kommunikation mit der Bühnenleitung des Staatstheaters Wiesbaden. Es gab auch bereits verschiedene Gespräche mit weiteren Führungskräften und der Personalvertretung.
Mangelnde Zusammenarbeit innerhalb der Bühnenleitung und Defizite in der Wahrnehmung ihrer gemeinsamen Führungsverantwortung belasten die Abläufe und das Arbeitsklima des Theaters. Diese Störungen zu beheben, wäre – so sehen es die Dienstverträge und dazugehörigen Dienstanweisungen vor – Aufgabe der Bühnenleitung, die für diese Führungsaufgabe beschäftigt und vergütet wird. Intendant und Geschäftsführender Direktor tragen gemeinsam die Verantwortung für das Theater und sind verpflichtet, mit den zuletzt deutlich gesteigerten Mitteln auskömmlich zu wirtschaften. Die in der „Öffentlichen Erklärung“ benannten Probleme liegen insofern zuvorderst in der Verantwortung der Bühnenleitung, nicht der Träger des Staatstheaters.
Träger geben Hilfestellung
Leider gelingt es der Bühnenleitung des Staatstheaters Wiesbaden nicht, ihre Aufgaben gemeinsam zu erfüllen. Daher begleiten die Träger des Theaters seit geraumer Zeit mit zahlreichen Hilfestellungen ihre Arbeit, darunter eine externe Mediation sowie regelmäßige Besprechungen zur Haushaltsführung. Zuletzt haben die Träger die Beauftragung einer renommierten Unternehmensberatung beschlossen, die Verbesserungsvorschläge für Prozesse und Abläufe im Theater unterbreiten soll. Dazu gehören auch eine Verbesserung der Planungsinstrumente und Prognosen, damit das Budget des Staatstheaters im Einklang mit den Vorgaben der Haushaltsordnung des Landes bleibt.
Arbeit in Lösungen investieren
Zur Verantwortung der Bühnenleitung gehört es auch, die gemeinsame erarbeitete Planung im Haus zu kommunizieren und bei allen Führungskräften ein gemeinsames Verständnis für dessen Situation zu entwickeln – und zwar nicht allein mit Blick auf die letzte Spielzeit des Intendanten, sondern darüber hinaus. Die Träger des Theaters erwarten, dass die Bühnenleitung alles tut, damit die neuen Intendantinnen im kommenden Jahr ein strukturell und finanziell gesundes Staatstheater übernehmen können, unbelastet von Konflikten aus der Vergangenheit. Sie rufen alle Beteiligten, denen es um eine gute Zukunft des Hauses geht, auf, ihre Arbeit in konstruktive und vor allem innerbetriebliche Lösungen zu investieren statt in öffentliche Schuldzuweisungen.