Zukunftscluster PROXIDRUGS erhält bis zu 15 Millionen Euro Förderung
Wiesbaden. Bessere Therapien für Erkrankungen wie etwa Krebs, Herz- und Infektionskrankheiten sind das Ziel des Zukunftsclusters PROXIDRUGS. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Goethe-Universität Frankfurt, der TU Darmstadt, der Universität Heidelberg, des Max-Planck-Instituts für Biophysik in Frankfurt und des neuen Fraunhofer-Instituts für Translationale Medizin und Pharmakologie wollen im Verbund neuartige Wirkstoffe entwickeln. PROXIDRUGS konnte sich nun in der Finalrunde des Clusters4Future-Wettbewerbs des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) als eines von sieben geförderten Netzwerken durchsetzen und wird mit bis zu 15 Millionen Euro gefördert.
„Ich gratuliere der Goethe-Universität und ihren Partnern ganz herzlich zu dem herausragenden Erfolg, zu den nur sieben Zukunftsclustern zu gehören, die das BMBF in dieser ersten Runde zur Förderung ausgewählt hat“, so Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „Das Vorhaben des Innovationsnetzwerks PROXIDRUGS fügt sich hervorragend in die Hessische Innovationsstrategie, indem es enorme Möglichkeiten für die Entwicklung innovativer Arzneimittel erzeugt. Daher hat die Hessische Landesregierung den Projektantrag für den Bundeswettbewerb von Anfang an begrüßt. Ganz besonders freue ich mich darüber, dass im Rahmen des landeseigenen Forschungsförderprogramms LOEWE geförderte Projekte zu den Wegbereitern zählen oder wichtige komplementäre Expertise liefern.“
Mit den Zukunftsclustern fördert das BMBF regionale Innovationsnetzwerke aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen, die neue wissenschaftliche Erkenntnisse schnell in die konkrete Anwendung und wirtschaftliche Umsetzung bringen sollen. Als „Innovationsregionen von morgen“ sollen sie langfristig Wettbewerbsfähigkeit, Wohlstand und Lebensqualität sichern. In der ersten Runde des Wettbewerbs wurden 137 Projektskizzen eingereicht, aus denen zunächst 16 Finalisten und nun die sieben geförderten Zukunftscluster ausgewählt wurden.
Im Cluster PROXIDRUGS arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit mehreren pharmazeutischen und biotechnologischen Partnerunternehmen zusammen. PROXIDRUGS nutzt das neuartige Wirkprinzip der Proximitäts-Induktion, also des Zusammenbringens in räumlicher Nähe, um den gezielten Abbau von krankheitsrelevanten Proteinen zu bewerkstelligen, auch solchen, die bislang als therapeutisch nicht zugänglich galten. Dadurch wird die Entwicklung einer Vielzahl neuer Therapieoptionen, beispielsweise für onkologische, entzündliche, infektiöse, kardiovaskuläre und neurodegenerative Erkrankungen, eröffnet. Das Projekt soll im Herbst dieses Jahres in eine erste dreijährige Umsetzungsphase starten, auf die zwei weitere Umsetzungsphasen folgen können.
Hintergrund
Bei den ausgewählten sieben Zukunftsclustern handelt es sich um die Gewinner der ersten Förderrunde im Bundeswettbewerb „Clusters4Future“. Die neuen Cluster werden voraussichtlich ab Herbst 2021 in die erste von bis zu drei möglichen Umsetzungsphasen starten. Jede Umsetzungsphase umfasst dabei einen Zeitraum von drei Jahren und ist mit einer Förderung von jeweils bis zu 15 Millionen Euro verbunden. Folglich bietet sich für das ausgewählte Cluster im Falle positiver Evaluierungen gegen Ende der ersten und gegen Ende der zweiten Umsetzungsphase die Chance, in den kommenden neun Jahren insgesamt eine Förderung in Höhe von bis zu 45 Millionen Euro zu erhalten.