Wiesbaden. Als „wichtigen Baustein für eine zukunftsfeste Ausbildung der Hebammen und die Entwicklung der hebammenwissenschaftlichen Forschung“ hat Wissenschaftsministerin Angela Dorn den Aufbau von drei Standorten für Hebammenwissenschaften in Hessen bezeichnet. In Fulda, Frankfurt und Gießen wird es künftig insgesamt mindestens 140 Studienplätze pro Jahr für Hebammen geben und damit mehr als je zuvor. Denn nicht nur wird, wie vom Bundesgesetzgeber vorgesehen, die Hebammenausbildung ab 2023 vollständig in Form eines Dualen Studiums angeboten, die Kapazität übertrifft dank finanzieller Unterstützung der Landesregierung sogar die der bisherigen Ausbildungswege. Dort standen in Hessen bisher insgesamt rund 120 Plätze zur Verfügung. Für die Hebammen-Ausbildung hat die Landesregierung im Zeitraum vom 2021 bis 2027 rund 22 Millionen Euro eingeplant. Dorn sprach dazu im Plenum des Hessischen Landtages in einer von der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN angesetzten Debatte.
Unverzichtbare Unterstützung für Schwangere
„Hebammen leisten eine unverzichtbare Unterstützung für Schwangere und junge Familien vor, während und nach der Geburt. Hebammen sind gerade für die werdenden Mütter, aber meistens für beide werdende Eltern Vertrauenspersonen, an die man noch viele Jahre nach der Geburt mit Dankbarkeit denkt“, erläutert Ministerin Dorn. „Sie begleiten uns Mütter in den wichtigsten Momenten unseres Lebens, die in jeglicher Hinsicht Extremsituationen sind. Sie sind lebensprägend und das professionell.“
„Die Hebammen selbst haben sich sehr für die Akademisierung eingesetzt. Das Wissen für den Hebammenberuf wird immer komplexer. Hebammen haben gleichzeitig eine hohe Eigenverantwortung, damit steigt die Anforderung an die Qualifikation. Es steht zu erwarten, dass sich auch der Stellenwert der Hebammen im Gesundheitswesen verbessert, wenn sie als erster Gesundheitsberuf neben der Medizin vollständig an der Hochschule verortet sind. Natürlich erhoffen sich die Hebammen auch eine Verbesserung beim Einkommen. Und aus meiner Sicht als Wissenschaftsministerin ist ein Vorteil, dass die Hebammenkunde als wissenschaftliches Gebiet gestärkt wird. Forschungsfragen rund um die Geburt werden aus Hebammenperspektive erweitert, gebärende Frauen werden mehr in den Mittelpunkt gerückt. Bald werden Hebammen ihren eigenen wissenschaftlichen Nachwuchs ausbilden. Wir freuen uns für die Hebammen und die Familien über diesen Schritt.“