Wiesbaden/Offenbach. Aus dem Architekturwettbewerb zum Gesamtneubau der Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach ist der Entwurf als Sieger hervorgegangen, den die Architekturbüros Xaveer de Geyter Architects aus Brüssel gemeinsam mit Topotek 1 Architektur GmbH aus Zürich/Berlin eingereicht haben. Dieses Ergebnis stellte das Preisgericht für den Neubau im Hafen Offenbach unter dem Vorsitz des international renommierten Architekten Kees Christiaanse am Freitag vor. Der Entwurf wird nun im weiteren Prozess auf seine Realisierbarkeit geprüft.
Freiraum verbindet Grundstücksteile
Die Jury überzeugte die Idee, die HfG Offenbach als „kleine Stadt“ um einen grünen Campus zu entwickeln. Der Entwurf sieht vor, der durch die sogenannte „Durchsicht“ notwendigen Teilung der Grundstücke und damit auch der Baukörper mit einem Freiraum zu begegnen, der die beiden Grundstücksteile verbindet. Die städtebaulich gewünschte Verzahnung von Ludwigstraße und Hafenbecken wird überzeugend gelöst als ein selbstverständlicher und notwendiger Zugang zum neuen Campus der HfG, die sich mit allen Nutzungen um diesen Campushof organisiert. Neben dem Gewinnerentwurf vergab das Preisgericht weitere Preise für den 2. bis 4. Platz und zwei Anerkennungen für herausragende Arbeiten.
„Der Neubau soll den klugen und kreativen Köpfen, die an der HfG lehren, lernen und Kunst schaffen, bessere Bedingungen für ihre Entfaltung geben – denn nur dann können sie ihren so wichtigen Beitrag dazu leisten, dass unsere Gesellschaft bunt, lebendig und damit zukunftsfähig bleibt“, erklärt Angela Dorn, Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst. „Der Hafen Offenbach als vielfältiges und nachhaltiges Quartier ist ein großartiger Standort für einen Neubau, der neuen Ideen und den Fragen künftiger Generationen Raum geben soll, ein Ort der Lehre, des Forschens und Experimentierens, der Produktion, Reflexion und des Diskurses, der Vermittlung und der Rezeption. Der Entwurf von Xaveer de Geyter Architects mit seinem zentralen Campus verbindet Offenheit und Zusammenhalt. Die umliegenden Ateliers, die sich zu dieser Innenfläche hin öffnen lassen, erfüllen den geforderten Werkstattcharakter auf sehr coole Weise. So wird der berühmte HfG-Rundgang als traditioneller Höhepunkt des Studienjahres in Zukunft rund um diesen grünen Campus führen können. Und natürlich haben wir darauf geachtet, dass der Entwurf alle modernen Ansprüche an Nachhaltigkeit und Energieeffizienz erfüllt. Besonders stolz bin ich, dass wir auch studentisches Wohnen in die Planung einbeziehen konnten. Wir haben schon Ende 2015 entschieden, im Hochschulbauprogramm HEUREKA II 90 Millionen Euro für den Neubau vorzusehen. Im Folgeprogramm HEUREKA II+/III sind weitere 50 Millionen Euro eingeplant, so dass zusammen 140 Millionen Euro Landesmittel für den Hochschulbau zur Verfügung stehen.“