Wiesbaden. Die Lehre an Hessens Hochschulen wird im Sommersemester 2022 wieder in Präsenz stattfinden. Angesichts besserer Schutz- und Präventionsmaßnahmen, der hohen Impfquote unter den Studierenden von bis zu 95 Prozent, Teststrategien und passgenauer Hygienekonzepte sind sich das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst und die Hochschulen des Landes darin einig, dass die Studierenden ihre Hochschulen wieder unmittelbar vor Ort erleben sollen. Ministerium und Hochschulen haben sich verständigt, dass die Hochschulen die Möglichkeiten der Coronavirus-Schutzverordnung für den Hochschulbereich ausschöpfen werden. Lehrende und Studierende werden gebeten, sich auf das Sommersemester als Präsenzsemester einzustellen. Die pandemiebedingt beschleunigte Digitalisierung der Hochschullehre soll langfristig gesichert und weiterentwickelt werden; präsenzfreie, digitale Lehrformate sind insbesondere bei Qualitätsverbesserung als Ergänzung zur Präsenzlehre möglich.
„Die Hochschulen haben in den vergangenen Semestern eine hohe Verantwortung übernommen: Hier begegnen sich auf engem Raum sehr viele Menschen in unterschiedlichen Zusammensetzungen, deshalb waren besondere Einschränkungen nötig, um Ansteckungen einzudämmen. Ich danke den Studierenden, Lehrenden und Beschäftigten dafür, dass wir dank ihrer Flexibilität und ihrem Verantwortungsbewusstsein in den hybriden Semestern mit einer Mischung aus digitalen Formaten und Präsenz-Anteilen gut durch die Pandemie gekommen sind“, erläutert Hessens Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „Gerade für die Studierenden haben die Einschränkungen der vergangenen Semester jedoch eine wachsende Belastung mit sich gebracht. Die Entwicklung der Pandemie macht es nun möglich, ihrem verständlichen Wunsch nach Präsenz Rechnung zu tragen. Denn Hochschulen sind offene Orte der Kommunikation und der Meinungsbildung, sie sind Sozial- und Lebensraum, und sie leben vom Zusammentreffen zwischen Lehrenden und Studierenden und auch der Studierenden untereinander.“
„Die hessischen Universitäten freuen sich, dass Studierende und Lehrende im anstehenden Sommersemester endlich wieder in Präsenz miteinander arbeiten werden“, erklärt Prof. Dr. Tanja Brühl, Präsidentin der Technischen Universität Darmstadt und Sprecherin der Konferenz Hessischer Universitätspräsidien (KHU). „Wir wollen gemeinsam Universitäten als Orte des zusammen Lernens, Lehrens, Forschens und Arbeitens weiterentwickeln und begonnene Veränderungsprozesse gestalten. Die Entwicklungen der Pandemie behalten wir dabei verantwortungsvoll im Blick.“
„Nach den Monaten der Corona-Pandemie begrüßen die Hessischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften die Rückkehr in den Präsenzbetrieb sehr. Unsere Hochschulen zeichnen sich durch den Austausch miteinander, die Diskussion und vor allem die Praxisnähe aus“, erläutert Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich, Präsident der Frankfurt University of Applied Sciences und Vorsitzender der HAW Hessen. „Zu unserem Bildungsauftrag gehört ganz selbstverständlich der soziale Kontakt, das Campusleben, Labortätigkeiten, Auslandssemester und vieles mehr. Wir wollen weiterhin offene Stätten des Lehrens, Lernens und Forschens bleiben. Bewährte Online-Formate, die sich aus der beschleunigten Digitalisierung der vergangenen zwei Jahre ergeben haben, werden wir, wo sinnvoll, fortführen – und gewonnene Zeit in die noch intensivere und benötigte Begleitung unserer Studierenden stecken.“
„Gerade für die Kunsthochschulen ist die Präsenzlehre eine unverzichtbare Form der Vermittlung besonders in der praktischen Lehre in Ateliers, Werkstätten, Proberäumen und Laboren. Daher haben wir während der gesamten Pandemie ein Höchstmaß an Präsenz im Rahmen der Sicherheitsmaßnahmen praktiziert“, ergänzt Prof. Bernd Kracke, Präsident der HfG Offenbach und Sprecher der Hessischen Kunsthochschulen. „Neben der Präsenzlehre ist für alle künstlerischen Disziplinen auch der Kontakt zum Publikum von hoher Bedeutung, den wir ebenfalls durch Rundgänge, Ausstellungen, Konzerte und Aufführungen ermöglicht haben. Dies wollen wir im Sommersemester wieder realisieren.“