Jan Schneider, Dezernent für Bau und Immobilien: „Ich freue mich, dass die Verhandlungen, die ich mit angestoßen habe, nun zum Erfolg geführt haben. Wir haben eine Vereinbarung getroffen, von der beide Seiten in hohem Maße profitieren. Die Stadt Frankfurt erhält ein Schulbaugrundstück, das Entwicklungs- und Gestaltungsmöglichkeiten bietet, die es in einer solchen innerstädtischen Lage kein zweites Mal gibt. In Blickweite des Uni-Campus entstehen Schulen, an den die künftigen Studentinnen und Studenten ausgebildet werden. Gleichzeitig erhält die Goethe-Universität die Möglichkeit, den Campus Westend städtebaulich sinnvoll zu vollenden.“
Angela Dorn, Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst: „Die Goethe-Universität als größte hessische Hochschule braucht Platz. Deshalb hat das Land vor vier Jahren den Tausch angeboten, den wir heute finalisieren: Die Stadt kann zeitnah Schulbauten schaffen, die Universität erhält wichtige Entwicklungsperspektiven für einen Campus, der nicht durch breite Straßen zerschnitten wird. Ich freue mich sehr, dass Stadt und Land das in konstruktiver Zusammenarbeit geschafft haben und bedanke mich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Verwaltungen, die daran hart gearbeitet haben.“
Sylvia Weber, Dezernentin für Integration und Bildung: „Mit diesem Beschluss sind wichtige Weichen gestellt worden. Ich bin insbesondere erleichtert, dass die Philipp-Holzmann-Schule 25 Jahre Zeit hat, die Arbeit am Standort fortzusetzen und wir im Rahmen ihres Neubaus einen Berufsschulcampus gemeinsam mit der Handwerkskammer realisieren können, was wichtige Synergieeffekte erzielen wird. Darüber hinaus bekommen wir als Stadt eine Ankaufsoption für das Gebäude der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in der Eschersheimer Landstraße, wenn diese auf den Kulturcampus zieht. Ich plane, dort die städtische Musikschule unterzubringen und eine neue Grundschule in der Innenstadt mit Musikschwerpunkt. Damit haben wir auch für die Bildungsinfrastruktur Entwicklungsmöglichkeiten in zentraler Lage geschaffen.“
Michael Boddenberg, Hessischer Finanzminister: „Das Land Hessen hat mit der Verlagerung der Goethe-Universität ins Frankfurter Westend eine einmalige Chance genutzt, um hier einen modernen Campus zu entwickeln, der beste Bedingungen schafft, um Lehre und Forschung auf höchstem Niveau betreiben zu können. Der schrittweise Ausbau ist bereits weit vorangeschritten. Durch die jetzt mit der Stadt Frankfurt verhandelte Vereinbarung wird auch für den letzten großen Baustein, die Verlagerung der Universitätsbibliothek, eine hervorragende Standortlösung geschaffen und für die Finanzierung dieses Neubaus wurde bereits ein beachtlicher Betrag in Höhe von 105 Mio. Euro aus dem Verkaufserlös des ehemaligen Polizeipräsidiums reserviert.“
Prof. Dr. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität: „Schön, dass mit dieser Übereinkunft zum Grundstückstausch nun Planungssicherheit besteht für die bauliche Weiterentwicklung unseres Campus Westend. Ich bin Stadt und Land dankbar, dass damit insbesondere der Bau der neuen Universitätsbibliothek eine klare zeitliche und räumliche Realisierungsperspektive erhält und harmonisch in den Campus integriert werden kann. Die neue Bibliothek wird nicht nur als Wissensspeicher, sondern auch als Wissensvermittler und moderner digitaler Lern- und Kommunikationsort dienen und damit auch ein Eckpfeiler der geplanten Campusmeile werden.“
Neubau für Schulen
Auf dem Grundstück zwischen Miquelallee, Eschersheimer Landstraße und Hansaallee, das künftig die Stadt nutzt, befinden sich heute noch Wohnhäuser einer früheren US-amerikanischen Siedlung sowie ein Seminar-Pavillon der Universität. Geplant ist, dort einen Neubau für das sechszügige Adorno-Gymnasium, eine vierzügige Grundschule sowie einen Sportkomplex mit sieben Hallen zu errichten. Auf einer Gesamtfläche von 18700 Quadratmeter werden insgesamt rund 2000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Der Sportkomplex soll nicht nur von diesen beiden Schulen, sondern auch von der benachbarten Holzhausenschule genutzt werden. Realisiert wird der Neubau nach einem Entwurf der Bietergemeinschaft wörner traxler richter planungsgesellschaft mbh (Frankfurt) und Mijaa Raummanufaktur Architekten (Darmstadt) mit TOPOTEK 1 Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH (Berlin). Die Planerinnen und Planer, die in einem Architektenwettbewerb ausgewählt wurden, sehen einen sechsgeschossigen Gebäuderiegel entlang der Miquelallee vor, der im Westen die Grundschule, den Sportkomplex im Osten und das Gymnasium in der Mitte beherbergt.
Kurze Wege zur Unibibliothek
Derzeit ist das Adorno-Gymnasium zusammen mit der Holzhausenschule in einem Übergangsquartier untergebracht, das in Holzmodulbauweise auf dem Sportplatz der Philipp-Holzmann-Schule errichtet wurde. Nach dem Umzug der beiden Schulen können die Holzmodule vergleichsweise einfach demontiert und an anderer Stelle verwendet werden. Die Philipp-Holzmann-Schule, eine berufliche Schule mit Erneuerungs- und Erweiterungsbedarf, soll an einem anderen Standort neu errichtet werden. Dazu befindet sich die Stadt Frankfurt derzeit in Verhandlungen über den Erwerb eines Grundstücks und einer Kooperation mit der Handwerkskammer. Das gesamte Areal der Philipp-Holzmann-Schule steht dann künftig der Universität für deren langfristige Weiterentwicklung zur Verfügung. Mit einer klaren zeitlichen Perspektive wird der Campus Westend zwischen Miquelallee, Hansaallee und Fürstenbergerstraße arrondiert und bietet den Hochschulangehörigen künftig kurze Wege zur neuen Universitätsbibliothek. Zunächst aber stehen die städtischen Flächen weiterhin für die aktuellen Nutzungen zur Verfügung, da eine zeitlich gestaffelte Übertragung der Grundstücke vereinbart wurde.