Das Tiyatro Frankfurt will die türkische und deutsche Theaterwelt zusammenbringen. Die 2003 gegründete Theatergruppe zeigt die deutsche Übersetzung seiner Texte während der Aufführung auf Leinwänden und organisiert mit dem Türkischen Theaterfestival ein bedeutendes Event für den deutsch-türkischen Austausch. Seit Beginn der Corona-Pandemie mussten die kreativen Köpfe ihre Aktionen weitgehend ins Internet verlagern. Nun planen sie, mit der siebten Ausgabe des Theaterfestivals im September endlich wieder vor Publikum zu spielen. Staatssekretärin Ayse Asar hat das Tiyatro Frankfurt heute auf ihrer Sommertour besucht und einen Förderbescheid über 25.000 Euro überreicht, mit dem das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst das Festival unterstützt.
Inklusion, Interkulturalität und Integration fördern
„Die Corona-Pandemie hat den kulturellen Austausch auf der gesellschaftlichen Prioritätenliste nach unten wandern lassen. Dabei ist das gegenseitige Verstehen wichtiger denn je“, so Staatssekretärin Ayse Asar. „Das Konzept des Tiyatro Frankfurts ist hierfür wegweisend. Türkische Zuschauerinnen und Zuschauer bekommen mit Produktionen in ihrer Muttersprache Lust, auch deutsche Aufführungen zu besuchen. Andersherum lernt das deutsche Publikum die Vielfalt des türkischen Theaters und der türkischen Bühnen kennen. Das Türkische Theaterfestival zeigt einmal mehr das Potenzial von Kunst und Kultur, Inklusion, Interkulturalität und Integration zu fördern. Wir möchten allen den Zugang zur Kultur ermöglichen und allen die Möglichkeit bieten, ihre Kunst zu leben. Denn wo kluge und kreative Köpfe sich entfalten können, tragen sie dazu bei, dass unsere Gesellschaft zukunftsfähig wird.“
Auf dem Programm des Türkischen Theaterfestivals stehen Aufführungen, Workshops und Vorträge, für die bekannte türkische Schauspielerinnen und Schauspieler wie Haldun Dormen, Perihan Savaş oder Oya Başar anreisen. Auch Stücke für Kinder sind geplant; außerdem setzt das Festival auf Inspiration aus dem Publikum: Türkeistämmige Bürgerinnen und Bürger werden ermuntert, von ihrer Migration nach Deutschland zu berichten.
Das Engagement des Ensembles bleibt auch in der Türkei nicht unbemerkt. Das Team um Leiter Kamil Kellecioğlu erhielt bei den „Anatolischen Theaterpreisen“ die Auszeichnung für das beste Festival. Außerdem wurde das Tiyatro Frankfurt mit dem Integrationspreis der Stadt Frankfurt ausgezeichnet. Auch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst fördert den Trägerverein regelmäßig: Für die Produktion „Die letzte Station unserer Liebe“, die die Geschichte vom Traum eines Theater-Ehepaares von der eigenen Kunstakademie erzählt, hat das Land 10.000 Euro beigesteuert.
Hintergrund
Auf ihrer Sommertour besucht Staatssekretärin Ayse Asar in diesen Wochen kleine und große Kulturprojekte in ganz Hessen, vom türkischsprachigen Theater über jahrhundertealte Bauwerke, die die Regionen prägen, Projekte zur Kulturvermittlung und freie Künstlerinnen und Künstler bis zum Erbe der Brüder Grimm.