Wiesbaden. Prof. Dr. Katja Fiehler erhält an der Justus-Liebig-Universität Gießen eine LOEWE-Spitzen-Professur. Für ihre Arbeiten in der Allgemeinen Psychologie mit dem Schwerpunkt Wahrnehmung und Handlung stellt das hessische Wissenschaftsministerium rund 2,7 Millionen Euro aus dem Forschungsförderprogramm LOEWE bereit. Die Professur ist für fünf Jahre vorgesehen.
Wahrnehmungsforschung entscheidend vorangebracht
„Prof. Dr. Katja Fiehler hat sich ein großes internationales Netzwerk aufgebaut, großvolumige Drittmittelprojekte eingeworben und damit sowohl die Justus-Liebig-Universität Gießen als auch die hessische Wahrnehmungsforschung entscheidend vorangebracht“, so Wissenschaftsminister Timon Gremmels. „Eindrucksvoll belegt dies der Erfolg des Forschungsvorhabens ,The Adaptive Mind‘, zu deren Hauptantragstellenden sie gehört: Das Projekt hat sich erfolgreich als eines von sechs hessischen Exzellenzclustern in der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder durchgesetzt.“
Erfolg mit Exzellenzclustern
„Dass Prof. Fiehler sich für die JLU entschieden hat und auch künftig gemeinsam mit ihrem Gießener Kollegen Prof. Dr. Roland Fleming das Cluster TAM koordinieren wird, unterstreicht die Rolle der Universität Gießen als – mit insgesamt drei Exzellenzclustern – erfolgreichste hessische Universität im Exzellenzwettbewerb“, betont JLU-Präsidentin Prof. Dr. Katharina Lorenz. „Ich bin dem Land Hessen und insbesondere unserem Wissenschaftsminister Timon Gremmels ausgesprochen dankbar für die Förderung – und die mit der LOEWE-Spitzenprofessur verbundene Wertschätzung für die exzellente Wahrnehmungsforschung der JLU.“
Verstehen, wie das Gehirn Handlungen steuert
In ihrer Forschung beschäftigt sich Prof. Dr. Fiehler mich mit dem Zusammenspiel von Wahrnehmung und Handlung. Sie untersucht, wie Sinnesinformationen für die Raumwahrnehmung und die Ausführung zielgerichteter Bewegungen wie Zeigen oder Greifen genutzt werden. Zudem geht sie der Frage nach, wie sensorische Effekte von Handlungen vorhergesagt werden und wie diese Prozesse wiederum die Wahrnehmung verändern. Ihr Ziel ist es, besser zu verstehen, wie das menschliche Gehirn natürliche Handlungen in komplexen Umgebungen plant, steuert und an Veränderungen anpasst. Das bisherige Wissen zu diesem Thema basiert auf Experimenten im Labor und kann nicht uneingeschränkt auf alltagsnahe Aufgaben übertragen werden.